REVIEWS 11.07.07
AFGRUND / RELEVANT FEW – Split CD (Life Stage Productions 2007)
Ah, cool AFGRUND! Die Jungs kommen teils aus Stockholm und teils aus Helsinki und sind erst seit Februar 2006 aktiv. Aber was die Kerle hier abliefern is wirklich bester Grind/Death in bester Tradition von ROTTEN SOUND. Schön räudiger, dreckiger und schneller Grindcore mit 'nem Zacken Crust und einer gehörigen Portion Hass im Bauch. Wirklich fett und sehr nahe an genannter Band. Also wer wie ich ROTTEN SOUND vergöttert, kann AFGRUND einfach nicht verpassen. Fettes Riffing, geile Blasts, schön aggressiver Sänger und ja: derbes Brett! Wenn man dann noch bedenkt, dass der Drummer gerade mal 17 Jahre alt ist, kann man dieser Band einfach nur Respekt zollen!!! Fett!!!! Ich beiss mir jetzt schon wieder in den Arsch, dass ich nicht zum Obscene Extreme fahre/gefahren bin...
Den etwas bekannteren Namen haben da wohl die Schweden von RELEVANT FEW, die mit ihren beiden Scheiben von 2002 und 2003 bereits etwas mehr Staub aufwirbeln konnten. RF haben sich dann eher dem puren Grindcore verschrieben, haben zwar auch den einen oder anderen Death Metal Einfluss verarbeitet, aber generell gibt's hier doch recht derben Grind, der speziell durch die doch recht untypische Produktion auffällt. Auch wenn der Sound wirklich fett ist und alles bestens rauszuhören ist, wirkt das ganze ziemlich bedrückend und kalt, eben etwas Industrial mäßig, auch wenn von diesem Sound eigentlich nicht viele Einflüsse kommen. Vielleicht hatten da NEUROSIS und Konsorten einen kleinen Einfluss auf die Band? Klingt wie NAPALM DEATH zu „Harmony Corruption“ auf Drogen. Vielleicht hätte so die Scheibe nach der „From Enslavement...“ geklungen, wenn die Jungs nicht in die Death Metal Ecke abgerutscht wären? Wer weiß es... Auf jeden Fall feines Getrümmer!
Eine wirklich feine Split Scheibe, bei der AFGRUND dann doch nen Zacken vor RELEVANT FEW liegt!
www.afgrund.com
Punkte: 9/8 (lt)

DEATHEVOKATION - The Chalice Of Ages, CD (Xtreem Music 2007)
Ein Deutscher erorbert Amerika oder wie soll man das hier verstehen. Götz Vogelsang zog von Germoney nach California und gründete dort die Band DEATHEVOKATION. Nach einem Demo namens "Blood" aus dem Jahre 2005 liefern sie nun ihr Debutalbum via Xtreem Music ab. "The Chalice Of Ages" wurde es betitelt und ist sowas von Old School. Death Metal der ganz alten Schule bietet uns das Quartett hier an und das in 9facher Form. Wie gesagt, alte Schule und überwiegend eine englisch/schwedische Kombination. Bands wie DEMIGOD, UNLEASHED, GRAVE, DISMEMBER und BOLT THROWER wurden rauf und runter gehört. DEATHEVOKATION sind schön brutal und gleichzeitig melodisch. Man wird an gute, alte Zeiten erinnert, denn neumodische Tendenzen haben hier überhaupt keinen Platz. Manchmal dringen auch solche doomzerstörenden ASPHYX Parts durch. Auch AUTOPSY und MORGOTH lassen grüßen. Okay, eigene Ideen sind nun wirklich kaum vorhanden. Man muss diese neun Songs einfach als Huldigung an die guten, alten Zeiten sehen. Wer dieser Zeit hinterhertrauert und das sind im Death Metal Underground sicherlich nicht wenige, der wird DEATHEVOKATION sicherlich lieben. Ich finde die Songs auch richtig geil, aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass das nächste Album wesentlich geiler wird. Starkes Debut, ich persönlich ziehe mir aber dann doch lieber die Originale rein. Trotzdem schwenken DEATHEVOKATION die Old-School Death Metal Fahne extrem hoch. Götz arbeitet gerade an neuem Material. Da sind wir mal gespannt. Death Metal Fans können getrost zuschlagen.
www.deathevokation.com
Punkte: 8 (meden)

DISGORGE - Gore Blessed To The Worms, CD (Xtreem Music 2007)
Ja, Xtreem Records legt weiter nach. Nach der neuen KRONOS und DEATHEVOKATION nun eine weitere Kultband. DISGORGE. Schon schade, dass es dort einen Namensvetter gibt, aber Probleme haben die beiden Bands damit nicht und ich glaube, mittlerweile gibt es eine weitere (nach www.metal-archives.com gibt's sogar sieben DISGORGEs – Leif). Bei diesen DISGORGEs handelt es sich um die Mexikaner, die seit 1993 den Underground aufwühlen und in Mexiko absolute Helden und Vorbilder sind, wie mir so einige mexikanische Bands berichteten. Die 98er CD "Chronic Corpora Infest" knallt auch ohne Ende. Nun ist man bei der vierten Full-Length angelangt und so langsam scheinen sie müde zu werden. Nein, keine Sorgen, schlecht sind diese zehn Songs nicht und ihren Stil haben sie auch nicht verändert. Noch immer sind sie zerstörend. Noch immer regiert der Bulldozer. "Gore Death Metal" so wird die Richtung von der Band und vom Label tituliert und genauso ist es auch. Hier regiert die alte Schule. Old school Death Metal Parts treffen auf alte Grindcoreelemente und immer wieder knallt ein altes, nach CARCASS klingendes Riff aus den Boxen. Jedoch finde ich die Songs nicht mehr so durchschlagkräftig wie z.B. die Stücke von der "Chronic..." oder von der "Necroholocaust". Vielleicht muss ich mir die Sachen nur öfter anhören. Stimmlich ist alles beim alten und dass ist es auch gut so. Der abwechselnde, aggressive Gesang war und ist ein gutes Markenzeichen. Der mexikanische Bulldozer ist zurück. Gutes, solides Album, aber ich habe mehr erwartet. Das soll nicht heißen, dass Songs wie "Next Mortuary Division" oder "Pest.Blood.Metal" (welch ein Songtitel) nicht knallen würden. Death Metal Anhänger, besonders die der alten Schule, sollten unbedingt zugreifen bzw. reinhören.
www.disgorge-mex.com
Punkte: 7,5 (meden)

ETERNAL TRAGEDY - Voice Of Instinct, Demo (Eigenproduktion 2004)
Hm, eine recht komplizierte Eigenproduktion liegt mir hier vor. Im Grunde handelt es sich bei ETERNAL TRAGEDY um ein "Ein-Frau-Projekt". Stefania Ponzilacqua heisst die gute Dame und hat sich für die Drums lediglich Verstärkung von Iwan geholt. "Eternal Tragedy" und "Outside Of Mercy" heißen die beiden Stücke und gehen zusammen 12 Minuten. Was will ich damit sagen? Weiß ich auch nicht. Genug Verwirrung. Stefy studiert Gitarre in sämtlichen Variationen und das hört man heraus. Der größte Einfluss dürfte wohl von DEATH bzw. Chuck Schudliner kommen, zumal sie sich auch ganz herzlichst bei Jane Schudliner bedankt. Die beiden Stücke bringen euch technischen Death Metal, wie er technischer nicht sein könnte. Das Problem hierbei ist, dass die Produktion völlig daneben ist, obwohl das Demo in einem Studio aufgenommen wurde. Irgendwie hört man echt wenig heraus und man muss sich beim Zuhören absolut anstrengen. Ausserdem sind die Songs viel zu technisch und komplex, teilweise verwirrend eben. Stefy liebt ihre Gitarre und wird sie wahrscheinlich mal heiraten, hehe. Viel zu verspielt, viel zu frickelig. Okay, Freunde des Zupfinstruments und Liebhaber der "Symbolic" Scheibe sollten sich das Ding mal reinziehen. Mit einer besseren Produktion wäre vielleicht vieles anders, aber so kann ich da echt wenig mit anfangen. Technischer Death Metal aus Italien. Hört selber. Die Dame hat glaube ich auch eine MySpace Seite.
www.geocities.com/metalentity/Eternal_Tragedy.html
Punkte: 3 (meden)

GORE - Never Sober Level, CD (Khaaranus Production 2007)
Ja, das ist doch mal wieder ein Bandname, so wie wir ihn lieben. Wird es wahrscheinlich auch nur 150mal in der Metalszene geben. Wiedererkennungswert = 0? Zumindestens hat diese Band ein vernünftiges Label im Rücken und zwar Khaaranus Productions. Ich glaube, es handelt sich hier um eine tschechische Band und ich meine, dass die Jungs auf dem letztjährigen Obscene Extreme Festival gespielt haben. Sicher bin ich mir da natürlich nicht, logisch. Ansonsten fangen sie richtig geil an. "Stiff Ass Macrophallus Much Passion, More Gel" zeigt uns mal, wo es langgeht. Schöner Goregrind der witzigen Art und Weise. Humor scheint bei ihnen sowieso ganz hoch im Kurs zu stehen. Songs wie "Why Pay For Love, When All Are Free" oder "Look At Toilet Bowl, Reminds Me Of Your Face, My Baby" sprechen für sich. GORE schaffen es aber leider nicht, mich vollends in ihren Bann zu ziehen. Ich stehe ja auf diese Art von Grind, denn überwiegend wird nicht gebolzt, sondern es herrscht der schöne old-school Ufftata-Ufftata. Ich liebe diese Parts, denn man kann herrlich dazu abgehen. Zudem haben sie witzige Gesangseinlagen und drehen gut am Rad. Leider klingt jeder Song irgendwie gleich und so nach 20 Minuten kommt ein wenig Langeweile auf. Trotzdem sind die Sachen irgendwie geil, besonders live werden die Songs gut ankommen. Am Ende wird irgendwie ein Song von SNAP oder so übersungen, auch eine geile Idee. Um euch dieses Spektatkel nicht entgehen zu lassen, müsst ihr die Scheibe kaufen. Guter Gore/Porngrind.
www.goregrinddeath.com
Punkte: 6,5 (meden)

HEADHUNTER D.C. - God Spreading Cancer, CD (Obscure Domain Productions 2007)
Ja, ja, darauf habe ich gewartet und das kleine Hackilein (Inhaber des Labels Obscure Domain Productions, zusammen mit Sönke) war so nett und sendete mit die Promo zu. Die Brasilianer taten dieses auch schon vor längerer Zeit und von den paar Songs war ich schon begeistert, aber dieses Album haut mich vom Hocker. Pünktlich zum 20jährigen Bandjubiläum liefern die Brasilianer wohl ihr bestes Album ab. Diese elf Songs (inklusive Coverversion „Angelkiller“ von Sergios ersten Band namens THRASH MASSACRE) treten sowas von in den Arsch. Ein gnadenloser Vernichtungsschlag. Mit welcher Intensivität die Burschen ans Werk gehen, ist schon echt überzeugend. Brutaler und zerstörender Old School Death Metal, gespickt mit vielen alten Thrash Metal Elementen. Dabei werden immer so Hintergrundsamples verwendet, die eine geile Stimmung erzeugen. Welch ein Album. Wie ihr merkt, bin ich völlig aus dem Häuschen. Heutzutage versuchen alle, so schnell wie möglich zu sein oder verwenden irgendwelche Black Metal Riffs oder Rock'n'Roll Parts, aber die wahre Bedeutung des Death Metal ist halt eine andere. Und diese haben HEADHUNTER D.C. verstanden. Was soll ich da noch großartig zu sagen. POSSESSED, DEATH, SEPULTURA, MASSACRE, NECROPHAGIA oder auch SLAYER, alles findet man hier wieder. Kein Retroscheiß, sondern ein eigenständiges Gewaltwerk. Welch Power, welch Energie, der echte Überhammer. Möchte irgendwie keinen Song herausnehmen, denn alle sind sowas von brutal und intensiv, aber der Rausschmeisser "Long Live The Deathcult" ist schon jetzt ein Hit. Wer Death Metal mag, muss sich einfach dieses Album zulegen. Knaller. Lange nicht mehr so ein geiles Old-School Ding gehört. Absoluter Pflichtkauf!
www.myspace.com/headhunterdc
Punkte: 9,5 (meden)

KRONOS - The Hellenic Terror, CD (Xtreem Music 2007)
Ja, aber hallo, Xtreem Records waren mal wieder fleissig und es scheint so, als ob meine Furcht bezüglich des Labels unbegründet war. Ich hatte den Verdacht, dass auf Grund der vielen Veröffentlichungen der gute Dave wieder baden gehen wird, wie damals mit Repulse, aber so wie es aussieht, habe ich mich da wohl glücklicherweise geirrt. Kommen wir zur Band und auch hier bin ich mehr als glücklich. Die Franzosen KRONOS haben im Jahre 2003 ein sehr geiles Album namens "Colossal Titan Strife" herausgebracht und dann wurde es irgendwie ruhig um die Band. Da sie seit 1994 schon aktiv sind, dachte ich, dass Thema hätte sich erledigt, aber nichts davon. Sehr geil, endlich mal eine positive Überraschung. Die Jungs sind noch genauso geil, wie ich sie in Erinnerung habe. 10X ordentliches Geballer. Da bleibt kein Haar in der Luft hängen, sonden holt Anlauf und fliegt erneut. So muss Death Metal klingen. Brutal und intensiv, mit einem Händchen für Technik. KRONOS kombinieren alles das, was ich am Death Metal mag. Härte, Geschwindigkeit, Rhytmusgefühl, tiefe Vocals und geile Riffs. Songs wie "Suffocate The Ignorant", "Tricephalic Hellheeper" oder "Ouranian Cyclosp" ersetzen jede Betäubungsspritze eines Zahnarztes. Das einzige was fehlt ist ein Überhammersong. Wer auf Bands wie CRYPTOPSY, DECAPITATED, SUFFOCATION oder SEVERE TORTURE abfährt, muss KRONOS einfach lieben. Absolut geiler, technisch anspruchsvoller, brutaler Death Metal. KRONOS is back, und wie.
www.kronos-titan.net
Punkte: 9 (meden)

MARTYR – Feeding The Abscess, CD (Galy Records 2006)
Sechs Jahre war es ruhig um das Ensemble von Dan Mongrain, der Edelhure der Quebec-Area die einst in die Betten von GORGUTS, QUO VADIS und CRYPTOPSY stieg. Doch diese Liaisons haben seit einiger Zeit ein Ende und Dan ist endlich mit seiner eigenen Band zurück. Und dieses Mal geht’s so richtig ab!
"Warp Zone" war schon ein richtiger Killer, aber "Feeding The Abscess" ist der absolute Oberwahnsinn! Hier passieren Sachen die sich keiner vorher auch nur erträumt hat! Jeder einzelne Song ist ein wahres Feuerwerk das seines Gleichen sucht.
Sowas wie Spannungskurven braucht kein Mensch, MARTYR spielen nur dritte Akt Musik die mit dem Vierteiler „Dead Horizon“ ins Finale geht und so ziemlich alles dem Erdboden gleichmacht was jemals auch nur einen flüchtigen Blick aus den musikalischen Versenkung getan hat!
Was sich auf „Warp Zone“ bereits angedeutet hat ist eingetreten, MARTYR sind zu einer regelrechten FusionTechDeath Band mutiert.
Es ist einfach alles Perfekt: Songwriting, Solos, Technik, Atmosphäre und Produktion. Letztere ist extrem klar, fast schon etwas steril ausgefallen, was aber eindeutig songdienlich ist. Der Bass hört sich an wie von Scott Burns persönlich abgemischt und nimmt zu keiner Sekunde eine untergeordnete Rolle ein.
Die meisten werden sich wahrscheinlich an Dans Gesang stören, das macht aber nichts. Er gefällt noch besser als auf Warp Zone und passt ins Gesamtkonzept.
Zum Abschluss gibt’s noch ein geiles VOIVOD Cover zu „Brain Scan“ mit Bassline von „Blacky“ höchst selbst.
Wer also stumpfes Geballer mit Frognoisegepose sucht sollte einen großen Bogen um MARTYR machen. Wer aber dabei sein will wenn Geschichte geschrieben wird und sich von Komplexität nicht abschrecken lässt, der greife sofort zu.
Mir ist durchaus bewusst wie gewagt diese These ist aber ich steh dazu: „Feeding The Abscess“ ist das „Human“ Album meiner Generation.
Punkte: 10 (ma)

NEVERLIGHT HORIZON – No Heaven... Only Torment, CD (Shiver Records 2007)
Uh, bei dem kitschigen Cover und dem nicht wirklich gut aussehenden Logo, hab ich ja schon mit melodischen und weichgekochten Finnenscheiß gerechnet, aber weit gefehlt. Die vier Belgier geben hier ordentlich Speed und erinnern sowohl an US DM, als auch an die brutalen Vertreter Schwedens a la INSISION oder IMMERSED In BLOOD. Sehr schön roh in die Fresse und ohne großartige Schnörkel. Also vom Direkten ziemlich nahe an INSISION und vom Riffing dann eher IMMERSED IN BLOOD. Na ja, auf jeden Fall recht straighter Death Metal der gut ins Ohr geht und zudem noch mit dem einem oder anderen fetten Riff aufwartet! Eben schön roher Death Metal, der zwischen den Stühlen von old school und brutal Death angesiedelt ist und ohne jegliche Schnörkel nach vorne geht. Hier sind sogar die langsamen Passagen brutal ohne Ende und haben ein Druck dahinter, so musset sein! Gut, is vielleicht noch nicht so spektukulär wie oben genannte Bands, aber auf jeden Fall eine Scheibe, die man sich bestens reinziehen kann und mir sowohl von der Produktion, die schön roh und brutal rüberkommt, als auch von der musikalischen Einstellung gefällt. Fetter Gesang, coole Riffs (hätten vielleicht noch etwas mehr im Vordergrund stehen können) und ein gutes straightes Drumming. Schönes Teil und von den Jungs wird man bestimmt noch was hören. Und bloss nicht vom Cover und Bandnamen abschrecken lassen!
www.myspace.com/neverlighthorizon
Punkte: 7,5 (lt)

NIHILISTIC FRONT - The Four Seasons In Misery, CD (Eigenproduktion 2007)
Man, das ist schwere Kost, aber irgendwie auch wieder geil. Habe ich lange nicht mehr gehört. NIHILISTIC FRONT wurde Anfang Januar 2005 gegründet. Es handelt sich hierbei um ein Projekt, welches niemals auftreten wird. Das Duo stammt aus Australien und wurden extrem von Bands wie GODFLESH und vor allen den Landsmännern DISEMBOWELMENT beeinflusst. Zwei Songs in 40 Minuten. Hallo, Wahnsinn, herzlich willkommen in Down Under. "Extreme Fuckin' Doom", so bezeichnet die Band ihre Mucke selber und da gibt es wirklich nichts hinzuzufügen, ausser, dass das ganze ganz schön krank und krass klingt. Nicht jedermans Sache und auch ich bin nicht hundertprozentig glücklich damit, muss ich zugeben. Die Stücke sind einfach zu lang, aber das wollen die beiden Protagonisten ja nunmal so. Ansonsten dürfte jeder Doomfan in die Runde springen, denn so eine konsequente Doomband habe ich lange nicht mehr gehört. Besonders die Vocals finde ich geil, denn es wir die ganze Zeit nur durchgegrunzt. Schon langsam, schleppend im Rhtyhmus. Hier und da wird das Tempo mal geringfügig angezogen, aber eigentlich wird 40 Minuten nur gedoomt. Sehr hypnotisch, lange Riffs, irgendwelchen Geräusche und halt die tiefen Vocals dazu. Geht irgendwie unter die Haut, da eine absolut dunkel und brutale Atmosphäre geschaffen wird. Nix für Ballerfreaks! DISEMBOWELMENT finde ich da aber wesentlich interessanter, da die das Tempo extrem anziehen zwischendurch. Doomfans sollten sich den Namen NIHILISTIC FRONT allerdings merken.
www.myspace.com/nihilisticfront
Punkte: 6,5 (meden)

PIG DESTROYER - Phnatom Limb, CD (Relapse Records 2007)
Ich muss immer wieder feststellen, dass Relapse Records wohl zu den besten Labels gehört, die ich kennen gelernt habe und da von denen dieses Review eh keiner lesen kann oder wird, handelt es sich nicht um Geschleime, hehe. Der deutsche "Helfer" ist "Gordeon Music". Zusammen liefern sie uns das neueste Machtwerk der Grinder von PIG DESTROYER. Drei Jahre ist es schon wieder her, als "Terrifyer" das Licht der Erde erblickte. PIG DESTROYER sind sich selber absolut treu geblieben und Fans dieser Band werden nicht enttäuscht sein. Die Songs sind kurz und bündig, knallen einen derbsten Grindcore um die Ohren. Ab und zu versuchen sie mal ein wenig Frieden zu verbreiten, indem sie groovige Elemente einbauen. Washington ist ja bekannt dafür, dass sie keine Gefangene machen und genauso ist es bei PIG DESTROYER. Die Amis geben Gas. 14X schnörkelloser, ab in die Fresse gehender Grindcore, ohne Rücksicht auf Verluste. Dabei geht man trotz aller Brachialität doch kontrolliert und detailliert vor, so dass eine gewisse gesunde Songstruktur vorhanden ist, ohne dabei den Sinn und Zweck des Vernichtungsschlags aus den Augen zu verlieren. Durch die Kürze der einzelnen Songs kommt auch keine Langeweile auf. Da diese erst gar nicht entstehen kann, knallt man, wie erwähnt, absolut geile Grooveparts in die Songs, wie z.B. bei "Heathen Temple" oder "Deathripper". Der Sound ist geil und lediglich der verzerrte Gesang könnte den geneigten Zuhörer davon abhalten, diese CD zu erwerben. Mich stört es nur am Rande, aber da tickt ja jeder Grindcorehead anders. Leckeres Album der Amerikaner. Muss ich unbedingt mal live sehen.
www.pigdestroyer.net
Punkte: 8,5 (meden)

THE SEVENTH – Cursed Earth Wasteland, CD (Shiver Records 2007)
Und noch eine recht frische Band aus Belgien, die sich 2003 gegründet haben und nach einer MCD aus dem Jahre 2005 („Only Blackness Radiates“) ihr Debüt hinlegen. Geboten wird recht modern klingender Death/Thrash, der mit einigen Black Metal Spritzern verzirrt wurde. Grob gesagt geht das ganze in die GOD DETHRONED Richtung, also recht treibende Thrashriffs treffen auf eine variable Stimme, ein paar etwas kitschig wirkende Melodien, die mehr in die Black Metal schielen und das Ganze meistens eher im MidTempo Bereich. Klingt alles nicht schlecht, aber hängen bleiben tut hier eigentlich auch nichts. Ist eben recht standardisierter Death Metal, der weder durch Aggressivität, noch durch fette Riffs und auch nicht durch Einfallsreichtum überzeugen kann. Keine Ahnung, wird aber wohl an der modernen Auslegung liegen, dass ich hier nicht gerade in Begeisterungsstürme ausbreche. Die Produktion ist zwar fett ausgefallen, aber trotzdem gibt's hier einfach nicht den Kick und alles eiert so vor sich hin. Freunde von Bands wie GOD DETHRONED oder AMON AMARTH können ja mal ein Ohr riskieren, der restlichen Fraktion, sei es old school oder brutal Death, sollten hier eher die Finger von lassen...
www.theseventh.be
Punkte: 5 (lt)

TRANSGRESSION - Dress Code, CD (Eigenproduktion 2007)
Viel Vergnügen mit einer ordentlichen Portion NRW Death Metal. Na, das ist doch mal Anschreiben. Zudem ist der nette Genosse Lars auf den Emder Matjestagen gewesen. Respekt, das gibt schon mal einen Punkt, hehe. Yepp, TRANSGRESSION stehen für NRW und durften am 17.06.07 mit MISERY INDEX und COLDWORKER die Bühne teilen. Hat schon Vorteile, wenn man in Wermelskirchen einige kennt, hehe. TRANGRESSION existieren seit zehn Jahren und pünktlich zum 10jährigen gibt es neues Material für die wahnsinnige Meute. Neben den zehn neuen Songs wurden noch zwei Livestücke und drei ältere, digital remasterte, Stücke draufgepackt, so dass man einiges geboten bekomt für sein Geld, keine Frage. Humor scheint man zu haben, zumindestens könnte einen beim Anblick des Covers die Idee kommen. Einige Teufel tanzen an Ballettstangen, natürlich im Dress. Nun ja. Ansonsten kann man sich auch nicht beschweren. Es wird ordentlich geballert und gedeatht, wobei man auf den Einsatz von Blastbeats verzichtet, aber auch so klingt man extrem brutal, schnell und krank. Geht schon eher in die alte Schule, ohne jetzt aber in der Vergangenheit hängen zu bleiben. Okay, überragende Songs sind jetzt nicht dabei, aber trotzdem klingen Songs wie "In Morbid We Trust" oder " Fr. Rotten Meier" sehr geil. Ein Album, welches man mit extremen Freudefaktor durchhören kann. Angenehmer und gut gemachter Death Metal. Genau das richtige für Papas Ohren. Die Großen können sie damit aber keine Konkurrenz machen, aber wer will das auch schon. Die Burschen haben Freude am Death Metal und das hört und spürt man.
www.transgression.de
Punkte: 7 (meden)

ULCERATE – Of Fracture And Failure, CD (Neurotic Records 2007)
Uh, nachdem ich vor kurzem erst das Demo 2003 und 2004 in Form von „The Coming Of Genocide“ (The Flood Records; 2006) abgefeiert habe, kommt jetzt das Debüt der Neuseeländer ULCERATE auf den Markt. Und was sich auf den Demos abgezeichnet hat, wird hier schonungslos fortgesetzt. Verdammt technischer, aber trotzdem komplett brutaler Death Metal, der im Ohr hängen bleibt. Zwar sind die Jungs etwas (aber auch nur etwas) langsamer als auf dem 2004er Demo, aber das ist wirklich nicht weiter schlimm, da dies durch Professionalität im Songaufbau wieder wett gemacht wird. Die Jungs verstehen ihr Handwerk und lassen die Scheibe zu keinem Zeitpunkt langweilig werden. Auch nach dem 15x kommen hier immer wieder neue Riffs zum Vorschein, was die ganze Sache natürlich nicht leicht, dafür aber umso spektakulärer erscheinen lässt. Die Blasts sitzen hier wie ne eins, das Riffing is eh über jeglichen Zweifel erhaben und auch der Gesang passt bestens zum Gesamtgerüst. Krasse Scheibe, die sich Frickelfreunde sowieso zulegen müssen! Grob gesagt, kann man das Teil mit ORIGIN, SPAWN OF POSSESSION, PSYCROPTIC vergleichen, aber auch Bands wie IMMOLATION, NEUROSIS haben hier auf jeden Fall Überzeugungsarbeit geleistet. Ist eine extrem große Einflussspanne, was der Scheibe wirklich gut zu Gesicht steht und dadurch ein weiteres extrem fettes Highlight in diesem Jahr darstellt!
www.ulcerate.orcon.net.nz
Punkte: 10 (lt)