REVIEWS 21.06.07
CHTHONIAN - Of Beatings And The Silence In Between, CD (Woodcut Records 2007)
Ah ok, vor Finnen habe ich ja immer Angst. Da kommt meistens nur Müll raus. Ja ok, es gibt natürlich auch feine Bands wie ADRAMELECH, DEMILICH, ABHORRENCE, frühe AMORPHIS, FUNEBRE, DEMIGOD oder DEEPRED, aber ansonsten kommt doch eigentlich nur Schrott von dort. Egal, CHTHONIAN liegen genau dazwischen. Existieren seit 1998 haben dann ein Demo rausgebracht und sich wieder aufgelöst. 2005 ging's dann weiter und nach einem weiteren Demo, folgt dann diese Scheibe. Eine Mischung aus Death und Black Metal, die zwar mit keinen nervigen Beiwerk auskommt und eigentlich auch recht straight vorgetragen wird, aber ich hab mir die Scheibe jetzt bestimmt, fünf, sechs mal angehört und da bleibt einfach nix hängen... Kacke, is eben so'n unorigineller Stil, den man schon tausend Mal in der gleichen Form gehört hat... Und wenn dann nicht mal das eine oder andere Riff hängen bleibt, is echt alles für'n Arsch...
www.chthonian.info
Punkte: 4 (lt)

DEFEATED SANITY - Psalms Of The Moribund, CD (Grindethic Records 2007)
Man, bei DEFEATED SANITY is auch immer alles anders. Nicht nur, dass sie jetzt bereits das dritte Logo verbraten haben, nein auch das Line-up is mal wieder komplett anders. Die Basis bestehend aus Lille Gruber (d) und Wolfgang Teske (g) ist nur noch von „Prelude To The Tragedy“ übrig geblieben. Neu eingereiht haben sich dafür Jens Staschel (v), Christian Kuehn (g) und Jacob Schmidt (b; von CEREBRIC TURMOIL). Na ja, schlecht hat's der Band nicht getan, denn das Niveau von „Prelude...“ konnte auf jeden Fall beibehalten werden, soll heissen technischer, vertrackter und morbider Death Metal, der nicht (nur) auf Blasts und Slamparts ausgelegt ist, sondern auch den einen oder anderen old school Part a la GORGUTS aus dem Sack lässt. Und genau besagte Band ist für mich auf jeden Fall der größte Einfluss und das eigentlich aus jeder Phase dieser Band. Nimm die morbide Stimmung der ersten beiden Scheiben und das technisch abgefuckte Material von der dritten und vierten Scheibe und rauskommt DEFEATED SANITY. Na ja, ganz so einfach isset dann doch nicht, aber schon ein guter Anhaltspunkt. Lilles Drumming ist auf jeden Fall eines der perfektesten was ich jemals gehört habe, da der Kerl einfach weiss einen Song anspruchsvoll zu gestalten und wenn man bedenkt, dass kaum ein Blast richtig durchgezogen wird, sondern immer wieder etliche Fills eingebaut werden, ist es fast schon ein Wunder, dass die Scheibe trotzdem mehr als straight ausgefallen ist. Auch die Gitarrenfraktion braucht sich nicht hinter dem Drumming zu verstecken, denn das was hier vom Stapel gelassen wird, lässt doch so einige Amibands blass aussehen, den hier wird selten mit stumpfen Riffs gearbeitet, sondern versucht es erfolgreich dem ganzen einen old school Flair zu verleihen. Einziger „Kritikpunkt“ sind vielleicht die Vocals, die von Marcus Keller auf der „Prelude...“ einfach fetter und geiler waren. Trotzdem einen ausgewöhnlich fette Scheibe, die man sich ohne zu zögern zulegen kann!
www.defeated-sanity.com
Punkte: 9,5 (lt)

DEGRADE - Lost Torso Found, CD (Permeated Records 2006)
Nachdem ich irgendwann einmal DEGRADEs erste MCD „Feasting On Bloody Chunks“ (2003) reviewt hatte und die Scheibe nicht gerade als Offenbarung gesehen hatte, haben die Schweden jetzt ihre erste komplette Scheibe rausgebracht (zwischenzeitlich gab's noch 2005 einen MCD „Hanged And Disemboweled“) und siehe da, die Jungs haben einiges dazu gelernt. „Lost Torso Found“ kommt in guter Ami Brutal Death Manier rüber und kann sowohl von den Blasts als auch von den SlamParts überzeugen, die sich hier ziemlich die Waage halten und die ganze Choose recht abwechslungsreich gestalten. Ok, vom Riffing hätte hier noch einiges mehr drin sein können, was aber meistens auch nur bei den schnellen Parts der Fall ist. Die Vocals von Manne gehen dann wieder in die ganz derbe Abröchelrichtung, die zwar sehr fett klingen, aber auch mal ein paar mehr Pausen hätten vertragen können. Trotzdem 'ne feine Scheibe, die sich Liebhaber des gepflegten Brutal Death auf jeden Fall mal reinziehen sollten.
www.degrade.tk, www.permeatedrecords.com
Punkte: 7,5 (lt)

DISAVOWED - Stagnated Existence, CD (Neurotic Records 2007)
Hm, jetzt hab ich die Scheibe bereits zum 15x oder so aufgelegt und ich kann mir einfach nicht den verdammten Vorgänger von DISAVOWED aus den Kopf schlagen. „Perceptive Existence“ gehört einfach zu den Meilensteinen im extremen Blast-Death Metal und das is einfach mal Fakt. „Stagnated...“ ist auch wieder ein Hammeralbum geworden, keine Frage, aber man darf es bzw. kann es einfach nicht mehr mit dem Vorgänger vergleichen. Klar, hier wird immer noch ohne Ende geblastet und das ist auch fett, aber insgesamt haben sie sich noch einen dicken Haufen technisches Zeugs draufgepackt. Das leidet natürlich an der Straightheit, die das Debüt ausgestrahlt hat. Klar deren neuer Drummer Romain Goulon ist genauso wie Robbe V ein verdammtes Genie an den Drums und hier sitzt einfach alles, das Riffiing ist megatechnisch und erinnert immer mehr an die guten, alten Helden von SUFFOCATION und auch die Vocals von Robbe K sind wiederum ein Fest. Verdammt geile Scheibe, bei der man nicht wirklich einen Songs herausheben kann, da einfach alle Songs auf gleich hohem Niveau sind und kein Füllmaterial vorhanden ist. Na gut „Collateral Causality“ ist ein Fest, genauso wie „Restricted Conceptions“ oder der Titeltrack, aber hey die restlichen sieben Tracks sind genauso fett. Ist für mich auf jeden Fall eine Pflichtscheibe für jeden der auf brutalen und technischen Death Metal steht!!!
Punkte: 10 (lt)

INFERIA – Fucking Is A Great Way To Get To Know New People, CD (666 Records 2007)
Na das is ja mal wat. INFERIA sind schon verdammt alte Hasen und existieren bereits seit 1989. Und in dieser Zeit haben sie es auf 3 Scheiben, 1 Livescheibe, 2 MCDs und drei Demos gebracht. Mein letzter Kontakt war ehrlich gesagt die 1993er MCD „Spawned At The Dawn“, welche damals noch über Invasion Records rausgekommen ist. Na egal, hier is also Album Nummero 4 am Start und die Jungs haben es wirklich recht eilig mit der Scheibe fertig zu werden. Hier wird verdammter Grindcore im Stile der endachtziger bzw. frühneunziger NAPALM DEATH, S.O.B., CARCASS und Konsorten geboten, der schön striaght forward ist und kaum Zeit für langsamere HC-lastige Parts lässt. Eben schön auf die Fresse Grindcore, so wie er gedacht war. Einziger Makel an der Scheibe ist, dass die Produktion leider recht dünn ausgefallen ist und daher kaum Druck erzeugt wird. Wäre das ganze nochmal fett durch den Mixer geworfen worden, wäre hier auf jeden Fall ein kleines Grindcore Highlight ans Tageslicht befördert worden. So, ist es immer noch eine geile Scheibe, aber mit nen kleinen Fehler. Naja, Grindcore-Liebhaber sind hier auf jeden Fall richtig aufgehoben und sollten das Teil auf jeden Fall anchecken!
www.inferia.net, www.666strings.com
Punkte: 7,5 (lt)

MODER – Ewiger Tod, CD (Eigenproduktion 2007)
Man, das hätte ich irgendwie nicht erwartet von MODER. Die Jungs aus dem Bremer Umland haben es geschafft eine sehr fette Scheibe ans Licht zu bringen, die ihre vorherigen Demos bei weitem in den Schatten stellt. Hier wird old school gespielt und das quer durch den Garten. Eine feine Mischung aus Death, Thrash und Black Metal, die sowohl durch Atmosphäre, als auch durch fette Blasts überzeugen kann und auch immer das gewisse Killerriff in der Hinterhand hat. Eigentlich hat jeder Songs seine komplett eigenen Ideen und kann spielerisch auf allen Ebenen überzeugen. Mal DoubleBlass lastig und dreibend, mal atmosphärisch und melodisch und mal fix auf die Fresse. Wirklich nicht schlecht, so dass ich sogar über die teilweise in deutsch verfassten Texte hinweg sehen kann, hehe. Auch die Produktion ist sehr fein ausgefallen, wobei die Drums einen Zacken zu steril ausgefallen sind, dies aber auch nicht wirklich ins Gewicht fällt. Egal ob „Ewiger Tod“, „Grotesque Enlightment“, „Kadavergarten“ (höre ich da etwa MEGADETH raus?) oder „Indefinite Conclusion“ die Songs bieten einfach das gewisse Etwas, was man nicht wirklich andauernd zu hören bekommen! Wirklich ein verdammt feines Album, was ich zudem nicht wirklich in eine Schublade einordnen kann, aber wer auf Frühneunziger Death/Black und 80er Thrash abfährt sollte hier auf jeden Fall mal ein Ohr riskieren, die Jungs haben's drauf dem Ganzen ihre eigene Note zu verleihen!
Niklas Nottorf, Lindenstr. 42, 27389 Stemmen, www.moder-metal.de
Punkte: 8 (lt)

SSS – Short Sharp Shock, LP, CD (Earache 2007)
Ok, noch sehr sehr frisch sind SSS die aus Liverpool stammen und nach einem Demo aus dem Jahre 2006 hier ihr Debüt hinlegen, was übrigens bereits 2006 von Dead And Gone Records (limitiert auf 1000 Exemplare) veröffentlicht wurde. Und nu zur Mucke. SSS zocken das was man damals Thrashcore oder Crossover genannt hat. Schön straighter Thrash mit diversen Hardcore Anleihen oder anderes herum, egal. Klingt auf jeden Fall sehr fein und erinnert an Bands wie S.O.D., NUCLEAR ASSAULT, ANTHRAX und Konsorten. Scheint wohl wieder in Mode zu kommen, den mit MUNICIPAL WASTE haben Earache bereits einen andere Band auf'm Rooster, die diese Stil zocken. Ok, SSS sind da noch etwas abgefuckter, soll heissen vom Sound her noch etwas rumpeliger und dadurch vielleicht auch etwas authentischer in Sachen old school. Die Produktion könnte auf jeden Fall von ner Endachtziger Scheibe stammen, was natürlich mehr als fett ist. Die Drums sind schön schlicht gehalten, die Gitarren bratzen gut einen ab und die Vocals sind schön roh. Gut, extrem spektakulär finde ich die Scheibe jetzt nicht, aber für Endachtziger Nostaliger die auf genannte Bands abfahren, sollte die Scheibe ein gefundenes Fressen sein und wenn man bedenkt, dass die Band noch extrem jung ist (na ja, auf jeden Fall von der Bandhistorie) kann man hier wohl noch eingies erwarten!
www.myspace.com/shortsharpshock
Punkte: 7 (lt)

SUFFOCATE BASTARD – Acts Of Contemporary Violence, CD (Revenge Productions 2007)
Na dat wurde auch mal Zeit, dass die Jungs endlich ihre erste CD rausbringen. Nachdem ich bereits seit dem 2004er Demo und diversen arschgeilen Konzerten wirklich gespannt auf die Scheibe war, liegt das Gelöt jetzt endlich bereit. Und wat soll ich sagen, genau das was ich erwartet habe wird hier abgelassen. Feiner auf die Fresse blastender und schnörkelloser Death/Grind. Herrlich da fühlt man sich an die geilen und straighten Scheiben wie die erste DISAVOWED oder INCESTOUS erinnert. Einfach schön nach vorne, die passenden fetten Riffs drauf, eine ordentlich tiefe und fette Stimme und das alles bei einem wirklich fetten, aber trotzdem noch recht rohen Soundloge-Sound, der alles wegwälzt! Dumm nur, dass Stefan (vocals) im April ausgestiegen ist... So muss straighter und brutaler Death Metal sein! Negatives? Hm...? Ich find irgendwie kein Shirt von den Jungs...
www.suffocate-bastard.de, www.revengeproductions.de
Punkte: 10 (lt)

TORTHARRY – Reborn, CD (Redblack Records 2006)
Hui, TORTHARRY existieren bereits seit 1991 und haben es im Laufe der Zeit auf fünf Scheiben und drei Demos gebracht! Und irgendwie sind sie mir noch nie unter die Finger gekommen. Schade eigentlich, denn die fünfte Scheibe „Reborn“ bietet wirklich sehr coolen UpTempo Death Metal, der sich ziemlich am old school orientiert, aber auch einige modernere Parts eingebaut hat. Die Vocals erinnern mich desöfteren an Jan-Chris von GOREFEST, also recht eigenwillig, aber nicht schlecht. Sind recht dominant und liegen etwas zu sehr über dem Gesamtsound. Die Drums sind komplett songdienlich, technisch vollkommen in Ordnung und das Riffing auf der Scheibe ist wirklich mehr als fett. Hier werden wirklich so einige Riffs verbraten, die an seelige Floridazeiten erinnern, auch wenn es insgesamt dann doch nicht gerade nach US Death Metal klingt. Bands wie BRUTALITY, MONSTROSITY haben aber bestimmt einen dicken Einfluss auf die Band gehabt. Der dickste Kritikpunkt an der Scheibe ist die teilweise sehr sterile Produktion, die gerade bei Drumming doch schon etwas nervt und dem ganzen etwas Feeling klaut. Trotzdem 'ne feine Mischung aus dem damaligen europäischen und US Death Metal, der gut nach vorne geht. Sollte für den geneigten Oldschooler auf jeden Fall mal angecheckt werden.
www.myspace.com/tortharry, www.tortharry.com
Punkte: 7 (lt)

UNMERCIFUL – Unmercifully Beaten, CD (Unique Leader 2006)
Dat is mal wieder so'ne dicke fette Amiband, die sich in den Kopf gesetzt hat an dem Thron von ORIGIN zu rütteln und da isses auch kein Wunder, dass mit Clint Appelhanz (g), Jeremy Turner und James King (d) auch drei frühere Mitglieder von ORIGIN am Start sind. UNMERCIFUL gehen das Ganze zwar nicht ganz so schnell und technisch an, aber trotzdem is das Ergebnis mehr als fett! Als Vorgeschmack gab's ja ne 4-way Split via Lacerated Enemy, die mich damals schon komplett aus den Socken gehauen hat. Die damals vertretenen drei Tracks sind auch hier wieder verbraten wurden plus fünf neue, ein SUFFOCATION Livecover („Catatonia“) und zwei weitere Livetracks. Ok, erstmal das negative, UNMERCIFUL haben sich seit der Split kaum entwickelt und die drei „alten“ Tracks klingen sowohl vom Sound als auch von der Umsetzung recht identisch. Zweiter Minuspunkt, die Livetracks hätten nicht unbedingt sein müssen. So, nu aber genug gemeckert, denn die Scheibe ist von vorne bis kurz vor den Livetracks eine wahres Fest in Sachen Geblaste meets Technik und wurde zudem noch mit einem wirklich fetten Sound ausgestattet. Einfach nur geil den Drums von King James zu folgen, da der Kerl wirklich alles am Instrument beherrscht, wovon sich vielleicht auch einige bei der diesjährigen Tour von VIRAL LOAD überzeugen konnten. Was sich Clint und Jeremy (war übrigens auch Livegitarrist bei CANNIBAL CORPSE) hier an Riffs aus den Ärmeln schütteln is zudem ein komplettes Fest und gehört einfach zu dem besten, was ich in letzter Zeit gehört habe! Freunde von ORIGIN müssen hier auf jeden Fall zuschlagen und alle die auf extremes, technisches Geballer stehen sowieso! Ach ja, Jeremy Turner ist übrigens auch schon wieder ausgestiegen und wurde von Justin Pain ersetzt.
www.unmerciful.com
Punkte: 9,5 (lt)