REVIEWS 28.08.2008
ALTAR OF GIALLO - A Bloodfeast For The Dead, CD (L.H.O.T.R. 2007)
Wenn ich ungerecht sein sollte, dann müsste ich behaupten Gitarrist und Sänger Noel Kemper spielt hier alles, was er bei seiner eigentlichen Band GRUESOME STUFF RELISH nicht untergekriegt hat.
Aber so bin ich ja nicht und erfreue mich eines Albums, das einen unglaublich schwedischen Old School Death Metal/Grindcore Sound hat, natürlich wieder nach CARCASS / IMPETIGO klingt und trotzdem mit vielen doomigen Passagen aufwartet. „A Bloodfeast…“ ist ganz simpel gestrickt, völlig unkompliziert und funktioniert wahrscheinlich gerade deswegen so gut. Bei dieser Art nostalgischem und doch immer noch unverbrauchtem Horror-Grind lehne ich mich genüsslich zurück und erinnere mich an Zeiten, als der erste Flaum gesprossen ist. Allein so ein Song wie „Baron Blood“ hat das Potential eines Klassikers, Gitarren die klingen als hängen sie voller grünem Schleim, ein herrlich schleppender Rhythmus, fieser Gesang aus 3 Kehlen und das passende Metal-Solo, einfach geil! Oder beim darauf folgenden „Glamour Of The Knife“ werde ich permanent den Eindruck nicht los, das haben die in einer Katakombe aufgenommen in der es von Ratten wimmelt und das Wasser von der Decke tropft. Dieser Punkt hebt die Band dann tatsächlich von den vielen anderen Genretrotteln ab – mit Musik Stimmungen/Assoziationen erzeugen. Vielleicht hab ich ja auch nen Knall (ganz sicher sogar) aber bei mir funktioniert das. Wer auf einen Mix aus der Behäbigkeit von Bands wie CIANIDE oder COFFINS und unverfrorenen Grindcoredreistigkeit von HAEMORRHAGE und Anhang steht, kriegt bei diesem Album blutige Ohren!
Punkte: 9/10 (Jupp)

ANONIMA SEQUESTRI - Unsafe, Insane & Forced, CD (Rotten Roll Rex 2007)
Ui, der Marco nimmt wohl alles unter Vertrag, was mit dem Arsch Musik machen kann. Dazu gehört auch dieses italienische Gore-Unikum mit Pseudo- Groove und Pitshifter. Deren Orientierung liegt deutlich bei C.B.T. (die natürlich auch gecovert werden) nur mit extrem schnarrigen, noch tieferen und übel beschissenem Sound. Zudem versuchen sie den musikalischen Geschwindigkeitsrekord, zumindest was Grindcore im weitesten Sinne betrifft, zu unterbieten. Das aber grenzt schon wieder an Verkehrsbehinderung und gehört unter Strafe gestellt. Insgesamt sind die Aufnahmen grottenlangweilig und wirken uninspiriert. Um so was zurecht zu murksen bedarf es wirklich nicht viel. Aber vielleicht bin ich auch auf dem Holzweg und dieser Lo-Fi Unsinn ist Programm, aber das spricht mich dann erst gar nicht an. So grottig und dann absichtlich?, das ist unverschämt. Vielleicht sollte ich solche Art Dreistigkeit ja schätzen lernen nur bin ich mir sicher, dass ich mich nicht halb so lange auf den Beinen halten kann wie der Quark überhaupt dauert. Weil ich der Band vorsätzliche Täuschung unterstelle, wollte ich sogar mal ein Interview machen, so ne Anti-Nummer aber darauf sind die Brüder nicht eingegangen. Muss ich nicht fragen warum!
Punkte: 3/10 (Jupp)

THE DAY EVERYTHING BECAME NOTHING – Brutal, CD (No Escape Records 2008)
Nach eigenem fototechnischem Bekunden streben die Australier aus dem BLOOD DUSTER Umfeld mit dieser neuen Scheibe den Millionärsstatus an. Und damit ist ihr Humor scheinbar genau so trocken wie ihre Musik. In den 10 Songs die praktischerweise einfach nur durchnumeriert sind, knarzt uns prima technikfreier Groove an, der von einem perfekt gefeilten Drumsound angetrieben wird. Die Gitarren sind angenehm tief gestimmt und klingen trotzdem unglaublich sauber. Macht alles einen sehr klinischen Eindruck. Sollte man nicht glauben, bei so einer Harmonizerorgie (nicht ausschließlich). Gut, neu ist das alles nicht, denn genau so klingen T.D.E.B.N. auch auf allen anderen Veröffentlichungen. Manch einer bezeichnet so was als Stagnation ich sehe das aber überaus positiv, denn die Band weiß wenigstens was sie will. Die lassen sich von ihrem Konzept einfach nicht abbringen und haben selbiges wohl noch lange nicht ausgereizt. Scheiße und das klingt auch tatsächlich kompromisslos fett, selbst wenn die Gitarren im Grunde mit dem gleichen Rhythmus einen Song zu Ende bringen mit dem sie begonnen haben und auch mitten drin wenig davon abrücken. Vielleicht erklärt mir mal jemand, warum das was eigentlich öde werden sollte, selbiges nicht tut. Liegt vielleicht wirklich an diesem unbeschreiblichen Groove gepaart mit schon erwähntem staubtrockenem Sound. Das Ergebnis ist bei niedriger Feuerrate ein maximales Blutbad.
Punkte: 8/10 (Jupp)

DIE YOU – Antagonist, CD (Hecatombe Rec. 2008)
Nach dem Ende der spanischen Death Metal Band HOLOCAUST ist DIE YOU wohl so was wie der Neustart. Und dieser klingt um einiges brutaler und vor allem „runder“ als die 2 mir bekannten Ep´s der Vorgängerband. DIE YOU hängen sich ganz an den US Death Metal Zug von Bands wie DEEDS OF FLESH an. Und das gar nicht mal so dumm, das Songwriting verrät, dass hier keine grünen Jungs am tunen sind, die Stücke machen einen souveränen Eindruck, werden zu keiner Zeit langweilig und zeigen ein gesundes technisches Niveau.
Der Wechsel zwischen Blast, düsteren Mid-Tempo Passagen und vereinzelten kurzen Slam-„Ausrutschern“ funktioniert ausgezeichnet und auch der Wechselgesang passt gut ins Gesamtbild. Natürlich ist das alles an anderer Stelle schon oft da gewesen, aber DIE YOU gehen damit eben nicht dilettantisch um und machen sich hörbar ihren Kopf an welcher Stelle noch was zu feilen ist. Das Ergebnis ist ein nicht immer neues aber ausgesprochen brutales Death Metal Album. Satter Sound und gute Musik können überzeugen. Als Bonus gibt es noch einen Liveclip mit darüber gelegtem Studiosound zu verköstigen.
Punkte: 7/10 (Jupp)

DIFENACUM - Pais de Sordos, CD (Hecatombe Records 2008)
DIFENACUM bleiben sich absolut treu und führen fort, was sie auf den ersten beiden Alben begonnen haben. Die neue Scheibe ist sogar noch mal ne Idee aggressiver und bietet definitiv mehr Old School Grind als der Vorgänger „Lapsus“. Der persönliche Geschmack des Trios ist deutlich heraus zu hören. Da hätten wir E.N.T. als auch DENAK ganz einwandfrei zu identifizieren. Und das, gepaart mit einer Anzahl Killerriffs in fetten Sound verpackt, ist wohl gar nicht schlecht. Pais de Sordos ist ein verdammt schnelles und kurzweiliges Grindcore Album, auf dem ich trotz der aufkommenden Hektik immer noch echte Aha-Momente finde.
Sowohl erwähntes Riffing als auch Breaks und folgende Tempowechsel sind ganz geschickt gegeneinander angesetzt, duellieren sich so zu sagen und lassen die Waage trotzdem nicht kippen. Der Gesang treibt das gleiche Spiel, Growls und Screams spielen sich problemlos ihren imaginären Ball hin und her. Das einzige was gänzlich verschwunden ist, ist der Hang zum Experimentieren, in diesem Jahr geht es nur noch direkt durch die Wand. Nach 23 kurzen aber um so intensiveren Krawallnummern ist der ganze Spuk vorbei und darf neu gestartet werden, denn die Cd enthält mehr hammerhartes Potential als beim ersten Durchlauf zu hören ist. Pais de Sordos ist auf alle Fälle besser als das hoch gelobte und auf so dramatische Weise schnell wieder beendete TERRORIZER Comeback.
Punkte: 8/10 (Jupp)

EMBALMING THEATRE/HACKSAW SURGERY – D-Composition, Split CD (Grindhead Records 2007)
Ganz frisch ist diese Cd bei Leibe nicht und zudem kam sie ohnehin zu spät, so dass die Aufnahmen inzwischen 2 Jahre alt sein dürften. Macht aber nix. 20 Minuten sind auch etwas kurz, zumindest, wenn´s ein volles Album sein soll, na ja.
EMBALMIMG THEATRE leben wie zu erwarten ihren skurrilen Humor aus, der aber wenigstens nicht flach ist, sondern mit einem Augenzwinkern zu genießen. Musikalisch umgesetzt wird der „Unsinn“ mit extrem rockigem Grindcorenummern. Ja ist ganz cool, wenn auch nicht überraschend. Ein bisschen Gore, etwas Crust ne Hand voll prägnanter Gitarrenläufe und ab geht der Spaß. Tanzbar für Nacken und Fuß!
HACKSAW SURGERY schneidet da wesentlich schlechter ab, schon auf Grund des dünnen und übersteuerten Sounds. Selbiger klingt vor allem bei den Vocals erbärmlich.
Musikalisch halten sich Grindcore und Death Metal die Waage, manchmal schleicht sich eine Melodie ein aber alles in allem ist das nicht weltbewegend. Schade drum, aber der 2. Teil der CD ist glatt verschenkt. Die nachfolgende Punktzahl haben nur EMBALMING THEATRE verdient!
Punkte: 7/10 (Jupp)

EYETOFUK / PUTRID WHORE - Druckfucked & Pornified, Split CD (Grindhead Records 2007)
EYETOFUK ist eine Ein Mann Show an der Schnittstelle von Grindcore, Death Metal und Industrial. Rein musikalisch nicht mal ganz uninteressant, jeder Song hat so ein Stückchen Eigenleben, eben nicht immer derselbe Brei. Geht so vornehmlich in Richtung AMOEBIC DYSENTERY, na ja wer´s mag. Wenn ich mir diese Aufnahmen 1 oder 2-mal im Jahr anhöre, tu ich mir nicht weh, aber öfter muss auch nicht sein. Sinnfrei und Inhaltsleer aber spaßig (was man so unter Spaß alles verstehen kann, ts, ts) und schick auf ´s Zifferblatt gehämmert. Der permanente Pussy Quatsch geht mir auf die Eier, aber das ist nun mal alles worum es sich hier inhaltlich dreht. Bei dem pubertären und überholten Unsinn muss sich niemand wundern, dass der Typ allein geblieben ist.
PUTRID WHORE ist ein reines Gore Grind Projekt mit Drumcomputer, Harmonizer und MORTICIAN Gitarre. Auch der Songaufbau im Einzelnen gleicht sich dem von MORTICIAN häufig an. Groove, Blast und ne nach unten geschraubte Klampfe sind die einzigen Ingredienzien und das ist zu heutiger Zeit eigentlich zu wenig. Denn mit Bands dieser Schattierung kann ich mich täglich tot schmeißen und da gibt es nen Haufen bessere. Wenigstens verzichten sie auf all zu plakative Intros. Dafür ist der abschließende Techno- Remix zu kotzen. Fans des Genres haben wohl trotzdem Spaß bei dem Geschredder und so will auch ich nicht zu streng sein. Der Sound beider Bands? geht voll in Ordnung, die Aufmachung der CD erfüllt jedes Klischee, na was solls. Gore for ever, oder so.
Punkte: 5/10 (Jupp)

GRUESOME STUFF RELISH - Horror Rises From The Tomb, CD (Razorback Records 2008)
Diese Scheibe ist sowohl Plagiat als auch Innovation. Plagiat deswegen, weil aus jeder Rille mehr CARCASS strömt als es jemals eine andere Band, absichtlich oder nicht, fertig gebracht hat. Und trotzdem muss kein einziger Song den Vergleich scheuen oder sogar suchen, denn GRUESOME STUFF RELISH klingen heute viel frischer und ideenreicher als CARCASS das auf ihren vergötterten ersten beiden Scheiben jemals gelungen ist. Deren Vorteil war das Novum das sie einst geschaffen und von dem sie sich selbst abgewendet haben. Und GRUESOME… schaffen als eine der wenigen den Spagat mit eben jener Musik in die Neuzeit ohne zu langweilen. Das Soundgewand ist unglaublich dicht, die Gitarre schnarrt ungemein fies und die eher simplen Songstrukturen bleiben unweigerlich im Ohr hängen. „Horror Rises From The Tomb“ ist ganz großes Audiokino, dem ich jedes ausgekaute Klischee gern verzeihe. Sei es die Ausschlachtung einer Legende oder die hinlänglich bekannten Horrorthemen. Zusätzlich dürft ihr den Gastauftritt von Stevo (IMPETIGO) als Bonus betrachten. Den hätte das Album zwar nicht zwingend gebraucht, da es musikalisch auch so ganz weit oben ist, aber er passt wunderbar in das Grundgerüst einer genialen Scheibe und ist so eher etwas wie ein gern gehörter Bonus. Ich finde hier nichts zu nörgeln, angesichts dieser Cd voll gestopft mit Futter für jedes grindbesessene Hirn.
Punkte: 9/10 (Jupp)

HAEMORRHAGE / DEAD – Split CD (Rotten Roll Rex. 2008)
HAEMORRHAGE haben sich mal wieder 5 neue Songs aus den Rippen geschnitten und zusätzlich noch “Ausgebombt” von SODOM zerfleischt. Letzteres hätte ich echt nicht erwartet, ist relativ dicht am Original dran, nur Lugubrious Gekeife bleibt natürlich beim Herrchen. Der Refrain ist cool, klingt er doch wie „Arseloch“, das geht ab. Ansonsten experimentieren die Spanier nicht und machen wofür sie so beliebt sind, alles kurz und klein schreddern! Das, was ihnen einst ne sensationelle Arschbombe eingebracht hat, hat sie von mal zu mal populärer und beinahe unantastbar gemacht. Da ist auch dieser neue Krempel keine Ausnahme, dazu noch was zu schreiben ist genau genommen Unsinn, da sich HAEMORRHAGE keinen Deut von ihrer Spur abdrängen lassen und das wird ganz sicher auch so bleiben.
Auch bei DEAD nichts neues, die stehen immer noch mehr auf Schweinkram als auf Kettensägen, der Sound hat weiterhin extrem viel Biss und die Band ist an ihrer Musik ziemlich schnell zu erkennen. Was natürlich für sich selbst spricht. Hier treffen zwei echte Szeneklassiker (wenn man das so bezeichnen kann) aufeinander und sind sich völlig ebenbürtig. Nur ein bisschen kurz gelungen ist er, der Spaß. Alles in allem ist das Release vielleicht nicht ganz so hitverdächtig wie das Duell der Spanier mit IMPALED aber mindestens dicht dran und verdammt noch mal ein Pflichtkauf!
Punkte: 8/10 (Jupp)

INFERNAL HATE - Necrophorus Humator, CD (Hecatombe Records 2006)
Das hier ist der spanische Ableger (genauer von den Kanaren), der infernalen Hasser dieser Welt. Ein Bandname der sich großer Beliebtheit erfreut und den Hörer immer mal wieder ins Leere rennen lässt. Aber die hier kannte ich schon, fand das erste Album auch ganz gut, glaub ich. „Necrophorus Humator“ und sein Old School US Death Metal überrascht daher kaum, hier kriegst du Blast und Midtempo nach Muttis Rezept. Alles schon oft gegessen aber Mutti kocht prima und deswegen schmeckt´s auch immer wieder. Bisschen zerfahren wirken die Songs manchmal, liegt aber auch daran, dass dem Sound so das letzte Quäntchen Schmackes fehlt. Die Gitarre hätte auf jeden Fall mehr Dominanz vertragen können und im Gegenzug sollte dem Schlagzeug etwas mehr Zurückhaltung gut tun. Rein musikalisch ist das aber schon eine anständige rohe Death Metal Nummer. Der Sänger growlt schön rau, der technische Aspekt der Musik kommt nicht zu kurz, nee ist ok. Alles in allem ist das Album nicht der Überflieger aber mindestens gutes Mittelfeld nur fehlt eben der rechte Bums. Mal reinhören sollte zumindest drin sein.
Punkte: 6/10 (JUPP)

THE KILL - Hate Sessions 2000-2002, CD (No Escape Records 2008)
THE KILL eine der musikalisch kaputtesten und vor allem schnellsten Projekte der australischen Grindcoreszene darf mit dieser Compilation eigenen musikalischen Schaffens wieder Luft holen. Bestehend aus Bands wie BLOOD DUSTER, THE DAY EVERYTHING BECAME NOTHING und FUCK...I´M DEAD orientiert sich das extreme High Speed Geballer eher an letzteren. Kein Groove, keine Mitgröhlnummern, nur frontal auf das Zifferblatt. Blast Beat ohne Unterlass, bei dem ich mir die Frage stellen muss, wie die das eigentlich durchhalten. Geil!
Wie schon erwähnt ist das hier ne Zusammenstellung vergangenen Schaffens und enthält und umfasst die „Soundtrack to your violence“ Mcd und das vorangegangene 2000er Demo. Beide Sachen sind schon lange vergriffen und rechtfertigen die Neuauflage so ganz sicher. Einzelne Sachen sind partiell und mit etwas Glück aber noch auf Split 7ern mit BIRDFLESH, DAHMER, NEEDFULL THINGS und RETALIATION zu haben. Ob da noch mal technisch was nachpoliert wurde, entzieht sich meiner Kenntnis, ich geh aber mal nicht davon aus.
Wer auf Kreischcore mit rasenden Old School Riffing und Drumming jenseits der Schmerzgrenze steht hat hier seine Nische gefunden. Fleisch gewordene Hektik als Mittel zur Ohrenspühlung!
Punkte: 8/10 (Jupp)

LONG PIG – Barren, CD (Grindhead Records 2007)
LONG PIG ist das, was von den Ungarn DIN-ADDICT übrig geblieben ist. Und da geht’s auch im groben weiter und zwar mit vorrangig Old School Grind. Jedenfalls so lang das Tempo hoch gehalten wird. Wenn die Geschwindigkeit gedrosselt wird, klingt das Ganze schon ne Spur moderner so in etwa Richtung PIG DESTROYER inklusive einzelnen sehr kurzen technischer Einlagen. „Barren“ ist unglaublich brutal, woran der Drummer und der Gitarrist mit seinen Hammerriffs zu gleichen Teilen schuld sind. Zudem leistet die Band sich 2 Sänger die sich schick die Bälle zu spielen. Das Album ist alles in allem eine runde Sache. Das Wechselspiel zwischen Tempoattacken und langsamen teils doomigen Parts klappt prima und bei zweiteren gehen die Vocals sogar mit und klingen ohne cleanen Anstrich beinahe psychedelisch. Leider ist das Songwriting an sich sehr gleichförmig, was die einzelnen Stücke häufig berechenbar macht.
Richtig Herausragendes gibt es daher eben nicht, aber als Gesamtes betrachtet ist die Cd trotzdem richtig gut geworden. Zumindest ich hab mich dabei gut unterhalten lassen. Ach ja, der Sound ist wirklich prall!
Punkte: 7/10 (Jupp)

MIXOMATOSIS - Neurofibroma Mixoide, CD (Rotten Roll Rex. 2007)
Oh ja, der Killerhase ist zurück und verbreitet mehr Chaos denn je. Oldschool Grindcore trifft auf eine trashige manchmal etwas schrille Gitarre. Allein das ist eher selten und lässt sich zudem nur schwerlich in Worte fassen. Zudem gehen Growls hier Arm in Arm mit dem wohl abgedrehtesten Vokalgekeife seit BATHTUB SHITTERS. MIXOMATOSIS haben zum einen ein völlig abgespactes Grindcorealbum geschaffen, das wohl nur schwerlich Vergleichbares in der aktuellen Szene hat und zum anderen ihr tatsächlich bestes Werk vorgelegt. Mal schleppen sie sich durch Teile ihrer Songs und dann wieder gibt es kein Halten mehr und der „Lärm“ muß mit einem Schwung raus. Die kicken das sprichwörtliche Kamel tatsächlich in Worpgeschwindigkeit durchs Nadelöhr. Unglaubliches Geböller! Das gibt ne Sauerei. Auf der anderen Seite muß ja mal was Schickes rauskommen, wenn eine Band wohl bald 20 Jahre Krawall verbreitet und somit sicher zu den dienstältesten, zumindest in Spanien zählen dürfte. Ist doch beeindruckend, wenn eine echte Underground Band immer wieder ein neues Feuer abbrennen kann. Für Grindcorefraks ein ganz fettes Teil inklusive ein paar Videoclips. Bin gespannt wie lange die das noch durchhalten und hoffe die im Herbst irgendwo auf Tour aufzupicken.
Punkte: 9/10 (Jupp)

NEUROPATHIA - Satan Owns Your Stereo, CD (EveryDayHate 2008)
Hab ich was gelacht! Der Albumtitel steht ja wohl für sich! Und das Cover tut sein übriges, gibt zudem noch ne Reminiszenz an die heimlichen Helden der Band preis. Schaut mal genau hin, solltet ihr euch zum Kauf entschließen können. Neuropathia haben sich mit den Jahren zu einer hoch motivierten, spaßigen und trotzdem seriösen Truppe entwickelt, was mit dieser Scheibe noch mal untermauert wird. Mittlerweile haben sie ihre Nische zwischen harschem Grindcore mit Schreiattacken und grooviger BLOOD DUSTER Musik gefunden. Selbige werden gnadenlos beklaut, sowohl musikalisch, soundtechnisch und auch noch stimmlich. Ist mir aber reichlich egal, denn es funktioniert und klingt keines wegs billig. Beide Stilelemente wechseln auf „Satan…“ hin und her wie meine Nachbarin ihre Unterwäsche und so ist es immer eine nette Lotterie in welche Richtung die Scheibe mit dem nächsten Song geht. Auch das ist gut, so lässt sich die Band wenigstens nicht fest nageln. Die groovigen Nummern gefallen mir nen Tick besser aber richtig gut wird’s, wenn Gehacktes und Gerocktes zusammen geschmissen werden. Nervig finde ich das Zwischenspiel zur Hälfte der Cd, das nur aus elektronischem Unsinn besteht und mir 5 Minuten lang auf den Sack geht. In den Augen der Band wird das aber wohl einen Sinn haben und den finde ich auch noch raus.
Ansonsten ist das Teil eines meiner persönlichen Highlights dieses Jahr und Songs mit bekloppten Titeln wie „ Transsexual Worshipers Of Satan“ und „ Worst Band In The World“ sind schlicht weg der Hammer!
Punkte: 9/10 (Jupp)

PARLAMENTARISK SODOMI – H.D.S.a.F.D.S.N., CD (No Escape Records 2008)
Da haben wir wieder einen, den niemand leiden kann, dessen Füße müffeln und der denkt Oberlippenbärte wären stylisch. Und das Ergebnis, er muss seine Musik alleine im Keller machen. Herausgekommen ist dann aber tatsächlich was ansprechendes und zwar eine Mischung aus SORE THROAT und REPULSION. Dazu kommt, dass dieses unglaublich schnelle Old School Gerassel in einem nahezu perfekten wenn auch rohen Sound daher kommt. Typische End - 80er Musik mit punkigem Unterton, rasender Gitarre und primärem Geböller ohne Zeit zum Sauerstoff tanken. Für eine One-Man-Band schon erstaunlich weit weg von belanglosem PC- Geschrammel.
Die CD enthält 2 nachpolierte Demos und 3 neue Stücke, die qualitativ alle nahe bei einander liegen so dass dem Spaß, den Kopf permanent gegen die Wand zu klopfen, nichts im Wege steht. Einzelne Songs heraus zu heben ist verständlicher weise nicht möglich, da die Stücke sich natürlich kaum voneinander abheben. Ob das unbedingt nachteilig ist, vermag ich nicht zu sagen, das liegt eben an der Mucke selbst. Rein lyrisch dreht sich wohl vieles um norwegische Politik (da kommt der nämlich her) aber genaueres entzieht sich meiner Kenntnis, möglicherweise hat er sich den Magen mit altem Walfleisch verdorben.
Fazit. Gutes Album, nicht nur für Nostalgiker!
Punkte: 7/10 (Jupp)

PATHOLOGY - Incisions Of Perverse Debauchery, CD (Grindhead Records 2008)
Dieses Album erinnert mich beim ersten Drüberhören an BRODEQUIN, nur mit besserem Sound, cool platzierten Obertönen und einem sicherlich genau so fixem Schlagzeug.
Bei genauerem Hinhören wird die Scheibe aber immer attraktiver, da PATHOLOGY im Gegensatz zum Dauerrauschen eben genannter auf Tempowechsel setzen. Nun ja nicht so massiv, das Tempo der Songs ist immer angenehm hoch, aber eben ein gutes Stück entfernt von Dauerraserei. Ich komme nicht umhin zu behaupten, dass ein brutales Death Metal Album genau so klingen muss. Dem zugute steht natürlich auch ein Soundgewebe so dicht wie Londoner Nebel. Das ganze Konstrukt geht so in Richtung LITURGY, DISGORGE ab und braucht keinesfalls Vergleiche scheuen. Gut, bei den ersten 4 oder 5 mal durchrattern lassen, hatte ich schon das Gefühl die Songs lägen zu dicht beisammen und wiederholten sich partiell gegenseitig. Da mag sicher auch etwas dran sein, das lässt sich aber nicht pauschalisieren, denn je öfter ich dies Scheibe höre umso mehr Nuancen schälen sich heraus.
Besonders im Bezug auf die Gitarre geht hier richtig was ab. Wie schon gesagt drischt der Schlagzeuger wie ne angestochene Sau aber gerade bei den 6 Saiten verstecken sich viele brutale Ideen, die beim ersten mal gar nicht so offensichtlich sind. „ In „Pathogens Of Cystic Decay“ wird sogar mal ein melodischer Ausflug angedeutet ohne die extreme Härte aus dem Album zu nehmen und diese einzelne Nummer ist tatsächlich eine der Besten. Aber auch so eine rundum eine gelungene Sache!
Punkte: 8/10 (Jupp)

ULTIMO MONDO CANNIBALE – Pornokult, CD (Rotten Roll Rex. 2008)
ULTIMO MONDO CANNIBALE zeigen doch tatsächlich mal, dass Goregrind mit all seinen Klischees auch funktionieren kann. Am Rande des Minimalismus reichen den Azuros in der Regel simple 3 Akkorde nach typischer Punkmasche und ein gemäßigtes Tempo, um das Tanzbein in Bewegung zu bringen. Was für Fans von Musikern die mit technischem Flickflack ins Bett gehen ein Graus ist, dürfte die Schmutzgrindgemeinde aufhorchen lassen.
U.M.C. stellen eine feine fiese Wand von zwar altbekannten aber tadellos funktionierenden Rhythmen auf. Dazu wird der Pitshifter ordentlich strapaziert und nur manch mal von Keiferei entlastet. Allgemein ist das Soundgewand recht ordentlich, etwas mehr Druck über das Schlagzeug wäre sicher nicht verkehrt gewesen. Absolut positiv ist, dass die Brüder sich trotz des Genres nicht wirklich in Scheinkram-Intros verlieren sonder lieber Ikonen der 80er wie Fulci oder D´amato zitieren. Und auch das eher zurückhaltend. Im Gegensatz zu so mancher Band die damit häufig Spielzeit auffüllen will erscheint mir das hier lediglich als Mittel zum Zweck. Nämlich so viel Gore wie nötig zu verpacken um eine Musik an den Mann zu bringen, von der die Band selbst überzeugt ist. Bei aller Euphorie sollte aber auch klar sein, dass sich außerhalb der Blut und Gedärm Gemeinde kaum jemand für das Album interessieren wird, denn dafür haben U.M.C. sich selbst zu sehr limitiert. Aber für Freunde von Eiterbeulen im Müsli gibt es 8 von 10 Schweineohren.
Punkte: 8/10 (Jupp)

UNLEARNED - Sold Out Soldiers, MCD (Rotten Roll Rex 2008)
Reinrassiges D-Beat Gekloppe, bar jeder Technik und pure Lust an Zerstörung, das ist was euch bei diesem MINDFLAIR Ableger erwartet. Weiß gar nicht was der seltsame Bandname soll, klingt rein musikalisch nämlich gar nicht danach. Crust bis zum Umfallen kommt doch ganz cool rüber, zumal der Vokalakrobat hinter dem Schlagzeug seiner Stimme (oder was da so Geräusche macht) reichlich unterschiedliche Schattierungen verpasst. Ansonsten deckt das Trio mit seinen 3 Akkorden (pures Klischee) alles ab von Crust bis Power-Violence und heizt dabei richtig ein. Mir gefällt, dass die Scheibe nicht im Tempochaos versinkt sondern immer nachzuvollziehen bleibt, was der ganzen Geschichte von vorn herein die Hektik nimmt die so manch andere Band des Genres gern verbreitet. Für Fans von schwedischem Crustcore ist dieser Kurzweiler ganz sicher empfehlenswert, stellt euch einfach BOMBSTRIKE vor und radiert deren Rock´n Roll Attitüde raus. Die Songs sind rein technisch natürlich kaum anspruchsvoll, aber das wird bei diesem Stil auch keiner erwartet haben. Der Grundrhythmus bleibt immer der Gleiche, was möglicherweise ein Manko ist da die Abwechslung etwas zu kurz kommt. Jedenfalls für jene die danach suchen. Einziges echtes Highlight auf „Sold Out Soldiers“ ist der letzte Song „Permanent Preasure“ der tatsächlich mit Doomeinlagen aufwartet und trotzdem in den Arsch tritt. Mehr von solchen „ Ausrutschern“ hätten bestimmt ganz gut getan. Ok, ich kann mit dem Ergebnis ganz gut leben, auch wenn ich mir das Zeug nicht jeden Tag anhören könnte.
Punkte: 7/10 (Jupp)

ZOMBIE HATE BRIGADE - Zombie Hate Brigade, CD (Apathic View Prod. 2008)
Nach monatelanger Arbeit in den geheimen Laboren tief unter den San Juan Bergen und nach unzähligen Testläufen und Experimenten ist es endlich vollendet! ZOMBIE HATE BRIGADE präsentieren uns einen Haufen brandneuer, tiefergelegter, Anti-Zombie Gore-Metal Granaten gegen alle unseren Untoten Probleme.
Du hast keine Ahnung, wie du dich gegen Zombies zur Wehr setzen sollst? Du hasst deine toten Nachbarn, wenn sie mit abgebrochenen Fingernägeln an deinen Fenstern kratzen? Die wandelnden Kadaver deiner einst besten Freunde klopfen an die Tür, aber nicht um kaltes Bier mit dir zu trinken? Der verrottende Körper deiner Freundin schreit und heult nach deinem Fleisch unten im Keller?
Dann kommt hier die Lösung! Benutze diese Cd, spiele sie laut und schau zu was passiert!
ZOMBIE HATE BRIGADE kreierten DIE furchterregende, hirnvernichtende, ultimative Waffe, die die wurminfizierten Horden ein für alle mal stoppen wird! Hol sie dir jetzt und rette deine Seele, aber Vorsicht! Es gibt keinen roten Knopf, um zu stoppen was du einmal ausgelöst hast.
…Nee Leute, nicht wundern über diesen scheinbaren Unsinn. Das ist im Original mein Werbetext für das europäische Re-release dieser Scheibe über Apathic View Prod.
Also mag ich voreingenommen sein, aber da scheiß ich drauf! Bleibt so stehen. Nur so viel, hätte auch gut zu Razorback gepasst, Grrrrind!
Punkte: 9/10 (Jupp)