REVIEWS 12.03.2008
THE BURNING - Storm The Walls, CD (Massacre Records, 07.12.2007)
So, THE BURNING. Hört sich doch nach Endneunziger Melodic Death an, oder? Na ja, nicht ganz, die Herren aus Dänemark versuchen sich im Thrash Metal, der mit einigen Death Metal Einflüssen aufgelockert wird. Leider ist die Thrashvariante für mich etwas zu modern ausgefallen, also recht stampfender und oft groovender Stoff, der leider viel zu selten mit einem richtigen Thrashriff ausgestattet wurde. Und? Thrash ohne wirklich Thrashriffs??? Keine Ahnung, wohl Musikrichtung verfehlt, würd ich mal sagen. Metalcore? Naja, schon eher. Auf jeden Fall sehr modern und identitätslos. Vielleicht ne DEBAUCHERY/SIX FEET UNDER Variante für Thrash Metal. Also müllige Mucke, kommt aber saugut an? Ja, das klingt gut, im Gegensatz zur Musik...
Punkte: 3 (lt)

DISMEMBER - Dismember, CD (Regain Records 18.02.2008)
So, neue DISMEMBER. Schöne Sache! Die erste Scheibe nach dem Abgang von Fred Estby, was einige sozusagen als Untergang von DISMEMBER gesehen haben. Aber weit gefehlt! Mit Thomas Daun, der einigen bereits von REPUGNANT und INSISION bekannt sein sollte, hat diesen Platz ohne jegliche Probleme übernommen und rausgekommen ist auf jeden Fall die stärkste DISMEMBER Scheibe seit dem 97er Meisterwerk "Death Metal". Die fünf Schweden haben sich wieder einen verdammt fetten Gitarrensound gebastelt und ihre typischen Einflüsse von AUTOPSY bis IRON MAIDEN wieder mal wirklich fett kombiniert! Wat ein Fest old school Nummern wie "Legion", "Europe Burns", "To End It All" oder "Under A Bloodred Sky" zu hören! Matti Kärki gibt am Mikro auch wieder alles, so dass die teilweise etwas abfallenden letzten drei Scheibe vergessen machen und DISMEMBER endlich mal wieder richtig konsequent ihre Sound durchziehen und das gewisse Etwas wieder mal zum Vorschein kommt. Vielleicht fehlt hier noch so'n Überhammer wie "Misanthropic", "Skin Her Alive", "Override Of The Overture", "Soon To Be Dead" etc., aber die Scheibe ist durchgängig auf höchsten Schweden Death Niveau und kann vom Sound her auch mehr als überzeugen! Für old school Schweden eh Pflicht!
www.dismember.se, www.myspace.com/dismemberofficial
Punkte: 9 (lt)

FACEBREAKER - Dead, Rotten And Hungry, CD (Pulverised Records 31.01.2008)
Na das hab ich jetzt nicht von FACEBREAKER erwartet! War die erste Scheibe der Schweden um Robban Karlsson (ex-DARKIFIED, EDGE OF SANITY etc.) noch eher im Thrash/Death schwedischer Prägung verankert, kommt die zweite Scheibe um einiges old schooliger um die Ecke. Auch das Logo wurde dem Stil mehr angepasst, was dem ganzen auf jeden Fall von der Aufmachung her mehr Charme verleiht. Die Mucke klingt gut nach Bands wie PAGANIZER, RIPSPREADER oder eben älteren Bands der Marke ENTOMBED/DISMEMBER. Leider können nicht alle Songs diesem Niveau stand halten, aber der Titeltrack, "Night Of The Burning Dead", "The Awakening", "Walking Dead", "Burner" oder "Devoured By Decay" sind auf jeden Fall Hammersongs, die sowohl von der Mucke, als auch vom Sound jedem old school Schweden Freak überzeugen müssten! Gut auch die restlichen Songs haben ihre guten Momente, aber können nicht auf ganzer Linie überzeugen. Das Riffing ist schän straight und leicht crustig angehaucht, was immer mal wieder nen Blick in Richtung VOMITORY vermuten lässt. Insgesamt auf jeden Fall ne sehr starke Scheibe, die eben so ein, zwei Durchhänger hat, aber ansonsten wirklich vom Feinsten ist!
Punkte: 8 (lt)

KILLWHITNEYDEAD - Nothing Less Nothing More, CD (Swell Creek Records 15.02.2008)
Diese Band aus den USA scheint ja mächtig abzuräumen: KWD sollen über 2,5 Millionen mal bei MySpace angehört worden sein, was ich mir irgendwie nicht wirklich vorstellen kann, da nach meinen Berechnungen die Band gerade mal bei ca. 750.000 liegt. Na egal, aber wenn man nicht weiß, was man über ne Scheibe schreiben soll, schreibt man eben Müll. Und genau Müll ist auch die Mucke, die die Herren hier verbreiten. Pseudoblasts treffen auf extrem langweilige Standardmelodien. Das Riffing ist unter aller Sau und der Sänger stinkt auch richtig ab. Keine Ahnung, is wohl modern... Hauptsache nen Moshpart drin, dann sind wa alle glücklich, huh? Nee danke.
Punkte: 1 (lt)

MISERY INDEX / MUMAKIL - Split, 7", MCD (Power It Up 14.12.2007)
Ahhh MISERY INDEX sind live einfach nur geil, wovon sich vielleicht einige ein Bild auf der letzten Tour mit BENEATH THE MASSACRE etc. ein Bild von machen konnten. Und hier gibt's mal wieder ein kleines Sammlerstück in Form einer 7" (in fünf verschiedenen Farben erschienen) bzw. einer MCD. Die Songs haben einen recht schwachen Sound im Vergleich zu den Alben, aber die Intensität der Band ist weiterhin verdammt hoch. Erfreulicher Weise sind die vier Songs wieder etwas straighter ausgefallen und kommen ohne melodische Einsprengsel aus. Ansonsten typisch MISERY INDEX!
Auf der B-Seite haben sich dann MUMAKIL aus der Schweiz versteckt, aber wirklich verstecken brauchen sich die Jungs nu wirklich nicht. Im Gegenteil, der Sound ist auf jeden Fall um einiges kraftvoller, wenn auch nicht perfekt. Aber für ihren schnellen Grind/Death auf jeden Fall sehr passend! Auch MUMAKIL bieten hier vier Songs, die gut im Ohr hängen bleiben und auf jeden Fall Laune auf mehr machen. Schön schnell, feines Riffing und eine fette recht variable Stimme machen die knapp sechs Minuten zu einer guten Unterhaltung. Erinnert mich etwas an POOSTEW, da auch MUMAKIL eine leichte Hardcoreschlagseite haben, die aber nicht wirklich ins Gewicht fällt.
Schöne 7", die sich Sammler wohl eh zulegen und mit MUMAKIL mal wieder 'ne feine Band aus schweizer Landen zu Tage gefördert hat!
www.miseryindex.com, www.mumakil.ch
Punkte: 7,5 / 8 (lt)

NECROCCULTUS - Encircling The Mysterious Necrorevelation, CD (Sempiternal Productions 2005)
Die Mexikaner von NECROCCULTUS existieren erst seit 2003 und haben es vor dieser CD "nur" auf ein Demo ("Promo 2004") und eine 7" ("Mirage Of Death" 2004) gebracht. Trotz der kurzen Zeit haben sich die fünf bereits einen fetten Sound zusammengeschustert, der sich komplett dem old school Death Metal widmet und an Bands wie INCANTATION, alte HYPOCRISY, GRAVE etc. erinnert. Also recht tiefer und düsterer Death Metal, der auch mal einige doomige Momente verwurstelt und sich mit schweren und fetten Riffs durch die Scheibe walzt. Auf der Scheibe sind Aufnahmen von Juni 2004 (Track 1-5) und Januar 2005 (Track 6-8) zu hören, wobei die ersten Songs auf jeden Fall noch einen viel kräftigeren Gitarrensound abbekommen haben. Musikalisch hinken die letzen drei Tracks den anderen nicht hinterher und können ohne Zweifel überzeugen! Der Gesang von Isaías Huerta ist hierbei nochmal besonders hervorzuheben, da der Kerl verdammt düstere und kräftige Growls in die Songs einbringt und sich in bester Craig Pillard Manier präsentiert. Feiner old school, der Freunden von besagten Bands auf jeden Fall ans Herz gelegt ist! Übrigens ist im gleich Jahr noch eine Split-CD mit THRONEUM (Polen) und SANCTIFIER (Brasilien) und 2006 ein 7" ("Supreme Occult One...The Underworld Abhorrence") auf Blood Harvest Records erschienen, wobei aber nur auf der 7" ein neuer Track (+ Intro) zu hören ist.
www.necroccultus.vze.com
Punkte: 8 (lt)

OBLIGATORISK TORTYR - Aterförödelse, CD (Power It Up 2007)
Ui, die erste Scheibe ("Obligatorisk Tortyr" von 2000) von OBLIGATORISK TORTYR is spurlos an mir vorbeigeschlichen... Vielleicht liegt daran, dass es bei Osmose Prod. rausgekommen ist und das Label nicht gerade für grandiose Grindcore Veröffentlichungen steht?! Na egal, hier also die zweite Scheibe der Göteborger Jungs via Power It Up! Und deren Grindcorevariante kann mich doch schon ordentlich überzeugen. Dabei mischen sie melodische Parts mit schön fetten Blasts und wirken teilweise gar nicht wie 'ne Grindcorekapelle, was aber bei der nächste Blastattacke wiederum widerlegt wird. Und gerade der Blast der Band ist einfach nur präzise und auf den Punkt. Statt den ganzen Song durchzublasten, haben sie sich auf ein paar Blast pro Song beschränkt und wirken dadurch auch desöfteren wie eine Thrashcore/Crossoverkapelle, was dem Ganzen auf jeden Fall mal ne eigene Note verleiht. Die ersten 11 Tracks wurden übrigens im April 2007 aufgenommen und die restliche 15 Tracks bereits irgendwann zwischen 2005 und 2006. Soundtechnisch haben OT bei den neuen Songs auf jeden Fall noch mal einen Zacken draufgepackt und wirken daher noch etwas agressiver. Die älteren sind zwar soundtechnisch auch nicht von schlechten Eltern, kommen aber etwas dünner rüber. Von der Musik her hat sich aber nichts grundlegend verändert, so dass hier jeder Grindcore Freund mit Hang zum Thrashcore auf jeden Fall beide Ohren riskieren muss!
www.necroccultus.vze.com
Punkte: 8 (lt)

PUTRESCENCE - Fatal White Pustules Upon Septic Organs, CD (Power It Up 23.11.2007)
Mh, hab die Jungs letztes Jahr auf ihrer Eurotour verpasst, hab aber einiges gutes davon gehört. Komischer Weise kann ich mit dieser Scheibe eigentlich so gut wie gar nix anfangen. Die Kanadier bieten hier durchschnittlichen Grind/Death, der irgendwie nur selten mit irgendwelchen netten Riffs verfeinert wird und sich meistens im UpTempo bewegt sich, sich aber irgendwie nie wirklich aussagekräftig präsentiert. Rumpelt komplett an mir vorbei, wobei gerade der Gesang extrem schwach ausgefallen ist und überhaupt keine Akzente setzten kann. Keine Ahnung, was daran interessant sein soll, sorry...
Punkte: 4 (lt)

ROTTEN SOUND - Cycles, CD (Spinefarm Records 2008)
Tja, wat soll man zu einer Band wie ROTTEN SOUND schreiben? Fett wie immer müsste eigentlich reichen, oder? Naja, bisschen muss wohl doch geschrieben werden. Nach dem Meisterwerk "Murderworks" und der nicht weniger schlechten "Exit", hatten sich die Finnen auf der Mini "Consume To Contaminate" etwas old schooliger und mit einem etwas roheren und rotzigeren Sound präsentiert, was die Sache aber nicht weniger schmackhaft machten. Und nun haben sie mit "Cycles" eine Kombination der beiden Stile fabriziert, der sich zwischen fetten old school Riffs und blastenden Grindcore bewegt, der ohne Ende Spaß macht und ROTTEN SOUND immer noch als Grindcorebands #1 darstellt. Der Sound ist zwar immer noch schön roh und dreckig, aber auf der anderen Seite sowas von fett und brutal, dass man hier wiederum von einem Meisterwerk von ROTTEN SOUND sprechen kann! 18X direkt in die Fresse und nach 34 Minuten auch schon wieder zu Ende. Das ist intensiver Grindcore, der nu wirklich mal jede "brutal Band" um Längen in Brutalitätsfaktor toppt! Direkt und auf den Punkt mit dem gewissen Etwas. Pflichtscheibe!
www.rottensound.com + www.myspace.com/rottensound
Punkte: 10 (lt)

SHRINE OF SCARS - The Knife, MCD (Mindfire Records 2007)
SHRINE OF SCARS stammen aus Kalifornien und existieren bereits seit 1998, damals noch unter dem Namen THIRSTY FOR BLOOD. Veröffentlicht wurden auch bereits zwei Scheiben und diese MCD ist ihr neuestes Lebenszeichen, was aber bereits 2005 aufgenommen, 2007 aber erst veröffentlicht wurde. Fünf Songs in sieben Minuten werden geboten. Hört sich ja ziemlich sicher nach Grindcore an, aber nein SOS spielen ne Mischung aus Death, Thrash und Punk. Das Riffing ist recht schrammelig und punkig und bietet eigentlich nix besonderes. Das Drumming ist simpel und unspektakulär, was auch zum größten auf den Gesang zutrifft. Es blitzt wirklich selten was auf, dass irgendwie mir zu gefallen weiß, so dass mir eigentlich nur "überflüssig" einfällt, gerade weil die Band doch schon genug Zeit zum proben hatte...
www.myspace.com/shrineofscars
Punkte: 3 (lt)

SUICIDAL WINDS - Chaos Rising, CD (Pulverised Records 31.01.2008)
Zu SUICIDAL WINDS hab ich eigentlich nie nen Dreher gefunden, Label sei Dank. Aber nu haben sie ja endlich mal das müllige Label verlassen und sich bei Pulverised Records niedergelassen. Mhh, aber um ehrlich zu sein, hätten sie sich die Scheibe auch sparen können. Deren Death/Thrash/Black kommt in meinen Ohren nicht wirklich gut an und erinnert mich immer an schrottige Bands, die versuchen old schoolig zu klingen. Die Gitarrenarbeit ist grausam, das Drumming ist auch nicht gerade der Überhammer, das heisere Gekrächze klingt auch nicht gerade pralle, was sich dann auch leider durch das ganze Album zieht. Eigentlich finde ich den Stil ja ganz nett, aber diese Scheibe geht mir sowas von am Arsch vorbei... Hilft auch nix, dass das Cover sehr fett ausgefallen ist!
Punkte: 3 (lt)

VIOLENT HAMMER - Demo 2007, MCD (Eigenproduktion 2007)
Und ma was frisches aus Finnland. VIOLENT HAMMER haben sich 2006 gegründet und legen hier ihr zweites Demo vor. Und rausgekommen is ein fetter old school Brocken, der sich dem Undergroundsound speziell aus Skandinavien gewidmet hat. Schön räudig und dreckig und dem gewissem Etwas im Songwriting. Gut, am Sound kann man auf jeden Fall noch den einen oder anderen Feinschliff durchführen. Speziell der Gitarrensound können noch um einiges fetter rüberkommen, aber vom Gesamteindruck stimmt es hier auf jeden Fall schon sehr gut! Der Gesang ist schön düster und setzt gute Akzente, das Drumming ist schön Präzise und ohne Schörkel auf den Punkt. Schönes Demo, was mit vier Songs recht gut ausgestattet ist und schon mal ein guter Vorgeschmack auf das Mitte 2008 erscheinende Debüt via Crematorium Records macht. Wem in den letzten Jahren die Scheiben von NECROVATION, DELVE, NUCLEAR WINTER, KAAMOS etc. zugesagt haben, liegt hier auch genau richtig und sollte die Band mal anchecken!
Violent Hammer, c/o Lasse Limma, Maaseläntie 2, 93600 Kuusamo, Finland, violenthammer[at]luuku.com, www.violenthammer.tk
Punkte: 7 (lt)