NILE (US)
Annihilation Of The Wicked, CD (Relapse Records 2005)

Was für ein Brett! Selten so einen tighten Newcomer gehört. Hört sich an wie NILE. Nur nicht ganz so fett bollernd produziert. Etwas eindimensionaler, der Sound. Und nicht ganz so verspielt, die Songs. Verwirrt? Die Fakten: Karl Sanders hat Death Metal-, wenn nicht sogar Musikgeschichte geschrieben. Das steht absolut und ohne jeden Zweifel außer Frage. „In Their Darkened Shrines“ ist doch an Vielschichtigkeit kaum zu überbieten – im NILE Kontext – und für Sanders selbst, kaum zu knacken. Das ist auch schon anderen Hochkarätern passiert; Austauschbarkeit des Unverkennbaren. Ähnlich wie FEAR FACTORY mit „Digimortal“ oder IMMOLATION mit „ihren letzten beiden Outputs, fängt nun auch Sanders an sich zu wiederholen, bewegt sich routiniert innerhalb seines Stiles. Von ihm geschaffen und schon vor langer Zeit zur Vollendung gebracht. „User-Maat-Re“ ist das Langweiligste, was er je geschrieben hat. Alles wirkt seltsam, so quasi im vorbeigehen auf's Medium gebannt. Zu beliebig. NILE 2005 klingt wie eine Kopie ihrer selbst. Und nicht besonders einfallsreich oder gar enthusiastisch. Nur sehr viel straighter. Aber reicht das für eine Band von solch einem Kaliber? (jau, siehe AMON AMARTH, SIX FEET UNDER... - Leif) Die die Worte Originalität und Intensität scheinbar gepachtet hatten? Ich finde nicht.
Punkte: 7,5 (tk)

In Their Darkened Shrines, DLP, CD, Digi (Relapse Records 2002)

Nachdem wir (Leif und ich) letzten Samstag noch über den neuen Longplayer von NILE fett abgelästert haben, muss ich aber spätestens nach dem vierten Durchlauf klein bei geben und sagen NILE sind immer noch Gott, NILE sind innovativ und einfach Meister ihres Fachs, deswegen sind NILE auch einzigartig und hebt sie von der Masse der Gesichtslosen Combos, Mitläufer und unnützen Side-Projects ab. Wenn NILE ihre ägyptische Instrumentalseite auspacken, welches gar nicht mal soviel ist als man nach einem Durchlauf meint gehört zu haben, kommt einem die Sache echt apokalyptisch vor und du meinst die Welt geht unter. Dazu noch diese fiesen, schleifenden Riffs, Mann, das zwingt dich in die Knie. Hm, zu den eigentlichen Songs, der Gitarrensound ist deutlich besser als auf dem Vorgänger und überhaupt sind die Riffs diesmal einprägsamer gleichzeitig brutaler. Killer! Hört mal "Unas, Slayer Of The Gods", "Eyecration Reyt" oder "I Whisper In The Ear Of The Dead" geil und zerstörerisch. NILE bleiben eine Macht, was "In Their Darkened Shrines", wiedereinmal heftigst untermauert. Freue mich schon auf die Tour im Oktober da NILE bekanntlich Live auch nur Trümmer hinterlassen.
Punkte: 9,5 (ms)

In The Beginning, Digi-CD, PIC, LP (Hammerheart Records 2000)

Eine sehr gute Idee von Hammerheart die MCD sowie das Demo von NILE zu überarbeiten und auf einer CD zu veröffentlichen. Da die "Ramses, Bringer Of War" MCD komplett auf dem ersten Longplayer von NILE war, ist das "Festival Of Atonement" Demo und seine sechs Tracks umso interessanter, da keiner dieser Tracks auf "Amongst..." vertreten ist. Selbstverständlich ist der Sound nicht soo geil, aber immer noch besser und druckvoller als das, was heutzutage so manchmal veröffentlicht wird. In den Ansätzen kann man den Weg verfolgen, den NILE heute eingeschlagen haben. Die haben ja echt noch'n paar Hammertracks in der Hinterhand gehabt, wie man auf der Eurotour auch hören konnte. Zur Überbrückung bis zur näxten NILE Scheiblette (Juni), sollte das reichen. Ach so, die "Ramses..." MCD gibt es noch einzeln bei Perverted Taste. Ich hab die "In The Beginning" vorgezogen, da mehr drauf ist. Aber jeder wie er will und muss. (ms)