LOST SOUL (POL)
Chaosstream, CD (Wicked World 2005)

Und bereits die dritte Fulllength legen hier die Polen von LOST SOUL hin und zudem noch auf dem dritten Label (nach Relapse und Osmose). Und wiederrum kann mich der Sound der vier bgeistern, da sie geschickt old school DM, der guten, polnischen Sorte mit einer düsteren Atmosphäre verbinden und auf jeden Fall mit ihren großen Brüdern von VADER, DECAPITATED, etc. mithalten können und zudem nicht nach ihnen klingen. Hier treffen Blasts auf düstere, leicht melodische Riffs, die zum größten Teil richtg Arsch treten und ein schönes Anfang 90er Feeling entsteht. Schön ist auch, dass es sich diesmal nicht um ein Projekt oder sonst was von irgendwelchen bekannten Namen handelt und das kann man auch deutlich an dem recht eigenständigen Stil von LOST SOUL erkennen. Neun Tracks, neun mal auf die Fresse, mit geilen Riffs, die weder ausgelutscht noch krampfhaft geklaut klingen, macht die Scheibe zu einer der besten Scheiben, die gerade aus Polen kommen. Kein Ausfall, sondern durchgängig hohe Qualität, die in "Christian Meat" den kompletten old school slomo Kracher dabei hat!
Punkte: 9 (lt)

Chaostream, CD (Wicked World 2005)
Da hat wohl jemand zu oft "Domination" gehört, was? Lost Soul geben sich keine Mühe, ihre Affinität für MORBID ANGEL zu verstecken, der Anfang von "Christian Meat" ist schon ziemlich dreist bei "Where The Slime Lives" geklaut. Sänger Jacek ging bei David Vincent in die Lehre und growlt ziemlich ähnlich wie der zurückgekehrte MORBID ANGEL. Fast permanent gibt es auf "Chaostream" komplexes Death Metal, der fast immer in irrsinniger Geschwindigkeit runtergebolzt wird und dadurch nach einiger Zeit langweilt. Lost Soul schaffen es nicht wirklich, ihre Songs im Ohr des Hörers festzusetzen und ihren Tracks so was wie Identität zu geben. Einer klingt wie der andere. Zwar technisch richtig versiert, aber eben ziemlich langweilig und gesichtslos. Einzige Ausnahme bildet "Christian Meat", ein dermaßen düsterer, schleppender und wuchtiger Song, dass man glauben könnte, AMON AMARTH und BOLT THROWER wäre eine Kooperation eingegangen. Das ist aber auch das einzige Highlight eines ansonsten ziemlich mauen Durchschnittsscheibe.
Punkte: 6 (lh)

Übermensch - Death Of God, CD (Osmose Productions 2003)

"Übermensch" ist der zweite Fucker dieser Killercombo und ich könnt glatt ins Klo kotzen, da der erste an mir vorbei huschte. Das wird sich allerdings sofort ändern, der Sprint in den nächsten Plattenladen ist schon geplant. Nach einem recht langweiligem Intro lassen LOST SOUL ein Inferno über dich hereinbrechen, das Opis Hörgerät nen Kurzschluss kriegt. Da die Jungs aus Polen kommen sag ich: "Scheiß was auf VADER!" Vergleiche sind ja meistens scheiße, aber bei LOST SOUL erinnert mich nicht nur der Schriftzug an alte MORBID ANGEL, Sound und Riffing sind ebenfalls ähnlich, ohne aber eine Eigene Identität vermissen zu lassen. Ich würde sagen die Jungs spielen annähernd den Blast den MORBID ANGEL zur Zeit der "Blessed Are The Sick" und "Covenant" hatten. GEIL, Einfach nur geil! Die Songs sind voller Ideen, das Gaspedal am Bodenblech der Sound brutal wie die Sau. Die Stimme donnert fett, fies und erinnert mich voll an David Vincent. Da MORBID ANGEL vor ein paar Jahren beschlossen haben abzukacken, stört es mich überhaupt nicht, dass jemand den glorreichen Pfad aufs neue beschreitet. Der ein oder andere wird LOST SOUL fehlende Eigenständigkeit vorwerfen, ich sag "Endlich wieder ne Band die den Sound drauf hat". LOST SOUL hämmern 100% old school aus den Boxen und jeder, der sich angesprochen fühlt, wird seine investierte Knete nicht bereuen. Yeah, MORBID ANGEL waren zehn Jahre lang meine Faves und das einzigste, was ich hier noch vermisse ist der Kick Genialität, der Songs wie "Pain Divine", "Blood on my Hands", "Fall from Grace" und und und... unvergleichlich machten. Hier pack ich locker neun Punkte aus und stelle fest, dass ich neue Lieblingspolen habe, hihi.
Punkte: 9 (uwe)