FEARER (D)

R.I.P.

Tom Zorn
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26725 Emden
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Backfire, LP/CD (Immortal Vinyls Records 2006/Remission Records 2005)
Und die ollen Ostfriesen von FEARER sind bereits mit ihrer vierten Scheibe am Start und wiederum haben sich die Emder, bei denen Michael Borchers jetzt an der Gitarre rumspielt, dem old schooligen Death Metal verschrieben, wobei ich hier und da doch auch ein paar modernere Anklänge vernehmen konnte. Vielleicht etwas mehr Melodie? Hm, aber eigentlich auch nicht wirklich. Im Bandinfo steht was von schneller? Is auch nicht wirklich der Fall, da bei den anderen Scheiben auch schon einige Blasts mit dabei waren. Egal, ich find die Scheibe auf jeden Fall wieder sehr geil, da hier wiederum schön old school DM gezockt wird, der seine Vorbilder in Bands wie OBITUARY, MALEVOLENT CREATION mit 'ner Priese Schwedentod hat. Dat is' so richtig schöne Mucke zum Moshen, da die Herren verstehen schön rollende Parts mit Blasts und dem gewissem Etwas zu paaren. Zorn Stimme ist immer noch richt fett und erinnert desöfteren an den guten alten OBITUARY Stil. Durchgängig gute Scheibe, die in Songs wie "Subjection", "Various Forms Of Defence" oder "Delicacy Of Flesh" auf jeden Fall richtige Höhepunkte hat. Was aber "Abyss" auf der Scheibe zu suchen hat, kann ich nicht nachvollziehen... Etwas sehr angeweicheiert, meine Herren! Feine Scheibe, die aber nicht zu 100% an "Descent" und "Confessions To Hate" rankommt.
Punkte: 8,5 (lt)

Descent, LP/CD (Autopsy Stench Records/Remission Records 2003)

FEARER spucken dir mit "Descent" mitten ins Gesicht und lachen dich dabei noch aus! Wer gedacht hat, Fearer würden auch nur einen Millimeter von ihrer Linie abweichen, dem treten Alf, Tom, Carsten und Matze die Eier so hoch, das zu meinst neue Ohrringe zu tragen! Jegliche Zweifel über eine Verweichlichung werden im Opener "Descent" mit den ersten Riffs zu Grabe getragen aber was hat sich zum gigantischen Erstling "Confession to Hate" getan? Nun, da wäre erstens der Sound. Das Emder (joo, ich hab's kapiert!) Todesschwadron hat den betonten Bass(drum)sound gegen eine richtige old school Death Metal Produktion getauscht. Gute Sache! Leute die Fearer nicht mögen werden sagen, der Sound auf "Descent" ist schlechter als auf "Confession..." Ich sag euch Scheiße, der Sound ist roh und unverfälscht! Wie eine old school Produktion eben zu klingen hat. Inwiefern das die Absicht war, wird sich zeigen! Und außerdem haben Fearer zwei oder drei Solis integriert was die Geschichte etwas abwechslungsreicher macht und von anderen Death Metal Produkten abhebt. Feine Idee! Ansonsten regiert wie gewohnt Walze, Blast und Uffta-Uffta pur auf "Descent", egal welchen Track ihr nehmt, "I Am God", "Isolated" - mit coolem OBITUARY-mäßigem Intro welches aber später im gewohntem Tempo weitergezockt wird, das rattengeile "The Killing", die Blasthymnen "Wired And Twisted" sowie "Shot Down Fire". "Abandoned To Despair" kommt mit coolem cleanen Sprechgesangintro daher und mutiert Sekunden später zum Blastspektakel sondergleichen. Definitiv bester Track auf der Platte zusammen mit dem Killer "Back To Base". Zum Abschluss haben die Bengel noch MASSACREs "From Beyond" ausgezeichnet aufpoliert! Alles in allem ist "Descent" genau das, was ich nach "Confession..." erwartet habe: Ein blastender Death Metal Hurricane! Steht ja nicht umsonst auf den Leibchen "Blasting Death Metal". Toms Mischung aus OBITUARY-like Geröchel und normalem, brutalem Todesgegrunze rundet diesen Hammer perfekt ab, der musikalisch genau in der Schnittmenge von MALEVOLENT CREATION über VADER, hin zum klassischen OBITUARY Sound liegt ohne den Jungs jetzt die eigene Note abzusprechen. Fearer werden sich mit "Descent" ohne Zweifel an die Spitze des deutschen Death Metal katapultieren, und zählen für mich(ohnehin schon)zu den besten Deutschen Death Metal Bands überhaupt! Brutaler Killer! Kaufen!
Punkte: 9,5 (ms), 9 (lt)

Confession to Hate, LP/CD (Autopsy Stench Rec./Remission Records 2002)

Uargh, was für ein Knaller. Damit hatte ich ja ehrlich gesagt nicht gerechnet. Fearer aus Emden zeigen eindrucksvoll was im Deutschen Underground los ist und Remission zeigen ihren guten Riecher zum zweiten Male innerhalb kurzer Zeit indem sie Fearer einen Vertrag anboten. Nicht umsonst, wie ich finde. Verdient haben sie es mit diesem Longplayer, der alle Trademarks bester Todeskunst vereint auf jeden Fall. Eine höllische Dampfwalze rotzt einem ein dickes Fuck you entgegen. Fearer spielen Death Metal wie er brutaler nicht sein kann, haben ihre Einflüssesichtlich in Bolt Thrower (aber gottseidank nicht zu dolle), Malevolent Creation, Obituary (gerade beim Gesang!!!), aber auch Cannibal Corpse oder Sinister möchte ich hier noch einfügen, was, wenn man's genau bedenkt, sich ja unverschämt gut anhört. Geradezu tödlich der Cocktail. Das basslastige, dennoch differenziert produzierte Tondokument hat jedenfalls Majorkompatibilität und ballert Dich, bei gut aufgedrehter Lautstärke in fremde Dimensionen! Beste Songs von "Confession To Hate" wären meinerseits "Countdown for Murder" (fettes Thrashriff!!!), "Stored Experiment", "Retort Creature", "Earth Siege" oder "Dark Memories" von insgesamt 12 Tracks. Nicht schlecht, was? Der absolute Oberknaller der Scheibe ist und bleibt aber der Rausschmeißer "Human Camouflage", bei dem FEARER wirklich alles aus sich herausholen. Ein Klassiker der Live bestimmt zum voll abräumt. FEARER können mit "Confession To Hate" ohne Zweifel zu anderen deutschen Death Metal Größen z.B. ANASARCA oder PROFANITY locker aufschließen und aufholen. Klasse Debüt, was sich niemand entgehen lassen sollte. Aufgabe hervorragend gelöst! (Preis: 12 Euro inkl. P+V)
Punkte: 9 (ms) 9 (Uwe)