DEFLORATION (D)
Christian Förster
Rosa-Luxemburg-Str. 41
07381 Pößneck
www.defloration-deathmetal.de
www.suffer-prod.de.vu
The Bone Collection, CD (Remission Records 2007)

Eine wirklich fleißige Band sind DEFLORATION, die es seit 2001 auf diesem Planeten aushält und seitdem zwei Demos, eine Split-CD (mit den beiden Demos) und neben der neuen Scheibe auch bereits einen Vorgänger am Start haben. Und die Jenaer Burschen wissen mit ihrem Death Metal zu gefallen. Zwar sind sie wirklich nicht die Helden in Sachen Individualismus, aber ihr recht stumpfer und derber US Death Metal lässt dabei nicht wirklich viele Fragen offen. Dass hier Bands wie BROKEN HOPE, CANNIBAL CORPSE, DERANGED, PYREXIA und Co. Paten sind, ist auf jeden Fall außer Frage. Genau dieser stumpfe, aber dennoch recht technisch hochwertige Death Metal wird auf der "Knochensammlung" zelebriert und gefällt mir eigentlich auch nur genau aus diesem Grund. Straight forward und scheiß auf den Rest, ist hier die Grundeinstellung. DEFLORATION kann man einfach nur als "true" bezeichnen, auch wenn es einigen vielleicht am Arsch vorbei geht, aber hey, viel ehrlich kann man seine Mucke heute wohl nicht mehr vortragen! Fette Produktion, gutes wenn auch etwas unpassendes Cover und einwandfreie Mucke. Steumpg is Trumpf!
Punkte: 8 (lt)

Dripping With Blood, CD (Remission Records 2006)

Nach zwei DemoCDs (die übrigens auch beide bei Suffer Prod. als Split mit STRANGLED veröffentlicht wurden) melden sich DEFLORATION wieder zu Wort und haben mit Remission Records auch ein gutes Label an Land ziehen können. Und die Scheibe geht auch gleich gut ab, kann mit einer tadellosen Soundlodge (OBSCENITY, DESPONDENCY, BK49, ...) Produktion aufwarten, die wirklich ordentlich trocken und brutal ausgefallen ist, nur vielleicht etwas zu sehr getriggert wurde. Egal, den Songs steht der Sound gut, die sich sehr stark am AmiDeath der neueren Tage orientieren, aber auch einige oldschoolige Häppchen in Richtung DEICIDE oder CANNIBAL CORPSE bieten. Insgesamt vermisse ich aber etwas das Highspeedgedresche, was den Jungs ganz gut gestanden hätte, aber trotzdem können sie mit ihrer Variante auch überzeugen. Besonders vom Riffing gibt es hier einiges zu hören, was sich desöfteren recht technisch, aber trotzdem ordentlich songdienlich präsentiert. Auch die Vocals sind recht tief und tendieren mehr zum old school. Am Drumming hätte aber noch etwas geschliffen werden können, da mir hier etwas zu wenig passiert und gerade in den schnellen Parts doch mehr auf den Standard zurückgegriffen wird. Ordentliche Scheibe, ordentlicher Sound, kann man nicht wirklich meckern. Was noch aufgefallen ist, ist dass alle sechs Track des 04er Demos "Misanthropic Instinct" verbraten wurden und "nur" sechs neue Songs am Start sind.
Punkte: 7 (lt)

Split w/ STRANGLED, CD (Suffer Productions 2005)

Hier haben wir es mit den deutschen DEFLORATION und den auf Mallorca ballermanenden STRANGLED zu tun. Als erstes startet DEFLORATION die CD und haben sich mit den Tracks ihrer beiden Demos verewigt. Wirklich sehr guter Death Metal, der in Richtung Amiland schielt und mit einer ordentlichen, wenn auch bisschen drucklosen Produktion ausgestattet wurde. Das 04er Demo "Misanthropic Instinct" ist hierbei noch um einiges ausgefeilter und kann sich sowohl vom Sound, als auch von den Songs sehen lassen.
Das 03er Demo "Demo 2003" ist dagegen noch roher und etwas stumpfer, woher auch hier bereits einiges an Können aufblüht, aber noch nicht wirklich mit dem zweiten Demo mithalten kann. Trotzdem zwei wirklich ordentliche Demos, die man sich getrost anhören kann.
STRANGLED folgen dann mit ihrer 2004er Scheibe "Weak Effigy". Geboten wird recht roher und noch recht unausgeschliffener Death Metal, der mich nicht wirklich überzeugen kann. Hier rumpelt noch so einiges, was eigentlich rollen sollte, was aber auch recht stark durch die schwache Produktion niedergemacht wird. Der Sound kann sich für heutige Verhältnisse wirklich nicht sehen lassen, hab ich doch bereits schon Proberaumaufnahmen mit einem besseren Sound vernommen. Trotzdem geht's ja hauptsächlich um die Musik. Aber die geht auch nicht gerade ab. Vom Riffing kann man zwar einige wirklich gute Parts vernehmen, was man aber vom Drumming überhaupt nicht sagen kann. Hier ist noch einiges was im argen liegt und noch verbesserungswürdig ist, so dass ich dem ganzen nicht wirklich was abgewinnen kann. Schade drum, warten wir auf mehr... (lt)

Misanthropic Instinct, MCD (Eigenproduktion 2004)

Bei dem Namen hab ich eigentlich gleich an eine belanglose Porn/Gore/Grind Band gedacht... Aber weit gefehlt! Die Jungs aus Pößneck hbane sich dem old schooligen Death Metal der Amischiene mit ein paar groovigeren Parts gewidmet. Das ganze bewegt sich meist in schnelleren Bereich, wobei eben auch der eine oder andere groovigeren und langsame Parts mit eingebaut wurde. Irgendwo zwischen CANNIBAL CORPSE, MONSTROSITY und DYING FETUS würde ich DEFLORATION mal einordnen, wobei ich von der Umsetzung schon sehr angetan bin, da hier einige coole Riffs verbraten wurden, der Sänger eine coole, tiefe Stimme hat und das Drumming auch ordentlich tight ist. Der Sound könnte zwar noch etwas mehr kicken, aber für ein zweites Demo schon eine überaus ordentliche Angelegenheit. Ein wirklich überzeugendes Demo, was mit fünf durchgängig starken Songs ausgestattet ist und noch einiges in der Zukunft erwarten lässt!
Punkte: 7,5 (lt)