Miasma, LP, CD (Metal Blade 2005)

Fand ich das Debüt der Amies schon ordentlich fett, war ich natürlich ordentlich gespannt, was da jetzt kommen wird. Und wiederrum ist es TBDM gelungen eine geile Scheibe einzuspielen, die mir sogar noch einen Zacken besser als das Debüt gefällt. Etwas mehr Geschwigkeit, etwas weniger Melodie und dazu eine oberfette Produktion, die weder überproduziert, noch zu dünn klingt. Insgesamt haben sich TBDM etwas von der AT THE GATES Schiene entfernt (wenn auch nicht sehr stark) und legen diesmal mehr wert auf schnellen Death Metal. Eine wirklich gelungene Mischung aus Schwedendeathrash a la AT THE GATES/CRYSTAL AGE gepaart mit Amideath a la DISINTER. Wer diese Band in die Metalcoreecke stecken will, der liegt wirklich vollkommen falsch, da hier nix mehr an die früheren HC Tage erinnert. Fette Scheibe, die in 34 Minuten runtergeballert wird und keines der zehn Tracks jemals langweilig wird!
Punkte: 9,5 (lt)

Unhallowed, LP, CD (Metal Blade 2003)

Du kennst das sicher: Monatelang kommt nix gescheites raus. Deine Heroes kopieren sich selber bis zum erbrechen oder bringen schwache Alben raus und zu guterletzt hast du kein Geld um einen Newcomer zu supporten, weil es zu viele gibt, meistens der Sound schwach ist oder weil`s am Songwriting hapert und du lieber den fetten Blast bevorzugst. Alles kein Problem. Dir kann sofort geholfen werden: Nimm die 2001 in Detroit, ja, Detroit also Amerikaner, gegründeten, mit dem etwas gewöhnungsbedürftigem Namen ausgestatteten THE BLACK DAHLIA MURDER (nach einem ungeklärten Mord einer Schauspielerin benannt) und ihr Debüt, welches jetzt seit ca. 10 Tagen bei mir rauf und runter dudelt, wieder richtig gelesen, Debüt und las dich wegpusten. Das ist eines der besten Debüts die ich seit langem vorgesetzt bekommen habe. T.B.D.M. haben es mit den Schweden und wenn Amis etwas machen, dann machen sie es richtig! Stichwort Blast, denn davon wimmelt es auf "Unhallowed" en masse. Eigentlich fängt die Platte schon mit nem Blast an. Weiterhin findest du auf dem Plastiktonträger alles was ein gutes Death Thrash Album ausmacht: Fette, schnittige und treibende Riffs, eine sehr feine Leadgitarrenarbeit, Doublebass ohne Ende und nen kräftig, mal heiser bellend, mal dunkel growlenden Shouter der sich auch so nennen darf. Die Songs auf "Unhallowed" sind fast die ganze Zeit schnell aber vor einer zähen, schleppenden Dampframme wie bei "The Horror Cosmic" ist man auch nicht abgeneigt. Auf den neun Tracks rasen sich die Brothers mit Class und fettem Sound durch die Boxen, das es eine wahre Freude ist. Ziemlich auffällig geil sind "The Blackest Incarnation", "Closet Casket Requiem", "Funeral Thirst" oder "When the Last Grave has Emptied". Alles Killer! Das bekommen Schweden auch nicht besser hin! So richtige US-Einflüsse kann ich jetzt nicht hören, macht ja auch nix. T.B.D.M. besitzen Power, Eigenständigkeit, sind hungrig, brutal und schreiben klasse Songs. Bin gespannt ob sie dieses hohe Level auch auf Platte Zwo halten können aber bis dahin ist noch viel Wasser den Rhein runter und so vergnügt man sich mit diesem grandiosen Einstieg. Wer nicht bis zur nächsten THE CROWN warten kann, wer von der letzten THE HAUNTED enttäuscht ist und wer At the Gates immer noch nachtrauert, dem wird mit THE BLACK DAHLIA MURDER echt geholfen. Alle Anderen dürfen natürlich ebenfalls zugreifen! Großes Kino!
Punkte: 8 (ms), 9 (lt)